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Schlag für Grundschleppnetzfischer: Das neue EU-Naturschutzgesetz
Das neue EU-Naturschutzgesetz zur Wiederherstellung aller Ökosysteme (auch der Meere) in einen „guten ökologischen Zustand“ ist ein schwerer Schlag für die industrielle Fischerei mit Grundschleppnetzen. Die Regelung verpflichtet die Mitgliedstaaten, innerhalb von zwei Jahren einen Plan vorzulegen, wie sie bis 2030 mindestens 20 % ihrer geschädigten Hoheitsgewässer in einen „guten ökologischen Zustand“ zurückführen werden. Dies wird in einem ersten Schritt die Meeresschutzgebiete betreffen, in welchen bislang noch gefischt werden darf. Daniel Voces, Generaldirektor des mächtigen europäischen Fischereiverbandes Europêche , erklärte mit Blick auf die Regelung : „Das Unmögliche ist geschehen“.
Laut Europêche bedroht „die zerstörerische Naturgesetzgebung die Lebensgrundlage und die Nahrungsmittelproduktion der Fischer in der EU“. Dies gelte vor allem für „Einschränkungen der Grundfischerei, insbesondere innerhalb der Meeresschutzgebiete“. Selbst dort darf der Meeresboden von Grundschleppnetzen noch immer umgepflügt werden. Welche verheerenden Folgen dies für die Umwelt hat, findet ihr hier im Blog unter dem Suchbegriff „Grundschleppnetzfischen“.
Nach Ansicht der Fischereilobbyisten wird das neue Gesetz „nur die bereits überwältigende Bürokratie unserer Fischer und Umweltlobbys weiter nähren, nicht jedoch die Menschen.“ „Dies wird zu mehr Schließungen für die Fischerei sowie zu einer diskriminierenden Behandlung des Sektors führen“, sagt Daniel Voces – und forderte finanzielle Ausgleichsmaßnahmen.
Der Verband bezeichnete es als seine „Mission, verantwortungsbewusste und nachhaltige Fangpraktiken zu fördern, die nicht nur eine gesunde und vielfältige Meeresumwelt gewährleisten, sondern auch einen wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Fischereisektor erhalten, der in der Lage ist, zur wachsenden Weltnachfrage nach gesunden Meeresfrüchten beizutragen.“
Europêche gilt in Brüssel als sehr einflussreich. Der Verband vertritt rund 45.000 Schiffe, 80.000 Fischer und 16 Mitgliedsorganisationen aus 10 europäischen Ländern.