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Latham Island November 2016

erstellt am: 23.11.2016 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Reiseziele, Tansania

Von Enrico Wyrwa
So denn .. hier die Zusammenfassung unserer Tour nach Latham Island/Tansania: Anreisedetails erspar ich mir; nur so viel: Ab Istanbul `ne nagelneue Maschine und nur knapp über 40 Passagiere drin. Jeder hatte also `ne 3er-Reihe zum Pennen .. So ausgeruht bin ich da noch nie angekommen. Auch hat sich die Anfahrtszeit ab Airport halbiert, da die Brücke fertig ist und man nicht mehr auf die Fähre warten muss .. Kurzes Telefonbreefing mit Mady im Hotel und dann Tackle aufrüsten… Anknüpfend an unseren letzten Trip 2014 waren wir natürlich extrem gespannt, wie wir on board empfangen werden. Was soll ich sagen – es war ab der 1. Skunde extrem herzlich!  Mady meinte allerdings gleich, dass es letzte Woche sehr schwierig gewesen sei, aber auf der Rückfahrt habe man sehr viele Vögel gesehen ..”maybe it change” … Ja klar, diese Vorab-Ausreden für den Fall, dass es sch… läuft, kenn ich nur zu gut. Also Trollinggerät  raus und die üblichen Verdächtigen wie Wahoo, Mahi etc. ”verprügelt”. Dafür hatten wir uns extra `n Newbie (Kebu) mitgenommen, der sich am 50er und 80er Gedöns gerne austoben durfte. – Zu 95% durfte er alles an besagtem ”Atomgeschirr” übernehmen .. .. Dann Stop an einer über die Jahre vergessenen Stelle, da es ja am Bereich des eigentlichen Spots wohl nicht lief. Deep sea jiggen war angesagt, und siehe da, es kamen ungewöhnlich viele Almaco, Rusty und ein paar Ruby Snapper .. na bitte, geht doch. Hier zeigte sich schon gleich, dass meine Vorabentscheidung,  in der Schnurklasse auf PE 5.5 (70 lbs) runterzugehen, goldrichtig war: Oftmals war ich der einzige, der bei 130 m noch Grundkontakt bekam. Die Bissquote sprach deshalb auch eindeutig für mich .. Allerdings muss erwähnt werden, das Thomas aufgrund seiner früheren Schulterverletzung hier eher im Schongang aktiv war. Zugegeben, ich hatte im Lauf der gesamten Zeit speziell bei den kapitalen Fischen doch auch mal `n mulmiges Gefühl bzgl. der PE5.5. Heißt so viel: Weiter runter gehe ich dann wohl aus Überzeugung doch nicht mehr – auch wenn es eventuell sogar ginge: denn sie hielt durchweg!!!  Kein einziger Schnurbruch … So jiggten und trollten wir uns dann step by step zumAnkerplatz. Das abendliche Jiggen bei 40-80 m brachte dann auch noch einiges an Fisch … Der 2. Tag dann morgendliches Jiggen und mit steigender Sonne dann auf Baitfischen umgestellt. Jason kurz gefragt, ob wir (wie vor 2 Jahren) wieder unsere PE10 an der 500er  zum Einsatz bringen können ? Wie gehabt, er hat problemlos abgenickt … Also halbgefrorenen Bonito an das vorgefertigte Vorfach (vorab genauestens von Jason geprüft) getüddelt und runter damit .. keine 10 min. kurzer Strike .. dann nichts .. also Kontrolle .. hing da doch tatsächlich so `n verf… Barracuda dran. Das ist die absolute Hassveranstaltung beim Baitfischen. Ein leichter Anflug von Depri machte sich breit.Gottlob blieb es bei dem einen während der gesamten Tage… Also neu beködert und runter .. nach `ner guten halben Stunde der nächste Einschlag – und der war böse!!!  Während des Drill`s wurde dann aber zunehmend klar, dass es irgend ein grosser Hai sein wird .Kaum einer mag wohl Haie angeln. Allerdings bin ich auch ”Artensammler”,  hoffte also auf eine neue Spezies, denn der Drill war allemal heftig brutal und ich genoss den ersten Grossfisch – und jaaaaa, es wurde ein neues Artenhäckchen: ein Hammerhai mit 200kg+ kam nach kräftezehrendem Drill an die Oberfläche .. goil!!! … Also ein drittes Mal beködert .. Jason begutachtete das Titan-Vorfach und schüttelte nur den Kopf. Auf Anfrage, was denn sei, meinte er nur: ”nix, unglaublich, dass da nicht ein Knick im Titanium ist.”  Ich zeigte ihm daraufhin, wie schwierig dieses Zeug zu crimpen ist, da es aufgrund der Vorspannung immer aus den Crimphülsen rutscht, aber selbst engste Bögen (Schlaufen) komplett wieder memoryfree in den Ursprungszustand zurückfedern.  Er fragte dann gleich, ob wir mehr davon hätten, er würde das dann am Ende gerne abkaufen … Der nächste Einschlag ließ dann lange auf sich warten.. aber er kam, und wie!!!  Bei dem rabiat-aggressiven Biss war sofort klar: Doggi!!!! –  Thomas war dran und konnte den Run erstmal nur stumpf als Statist genießen. Mady, mit Blick auf den Plotter rief von oben nur, dass die Bremse mehr zu muss, weil das Biest in`s Riff wolle. Jason antwortete darauf nur sehr bestimmt, dass unser ”Spielzeugstock” tatsächlich`n echt steifes Ding und die Bremse schon ziemlich heftig eingestellt sei .. Im Laufe unserer Tour wurden wir das Gefühl nicht los, dass er sich so `n bissl in das kleine Bremsmonster Pe10 verliebt hat ..Immer wieder kamen Fragen, wie viel Meter Leine drauf passen, Bremsleistung usw. usw. .. Nach `ner guten halben Stunde durchbrach dann ein gewaltiges Doggi-Monster die Oberfläche – was für ein Hammerfisch!!!  Endlich on board brach gewaltiger Jubel aus .. That`s it!  Darum waren wir hier .. die Tour war jetzt schon rund.  … Aber es war erst der Anfang einer Serie großer Doggie`s! Am 3. Tag nach morgendlicher Jiggerei dauerte der erste Einschlag keine 5 Minuten. Bamm:  Doggi-Monster Nr. 2 hing bei unserem Newbie, welcher an der Reihe war. Der erste Doggi seines Lebens – und gleich World Record Size!!! Die Innereien on board gewogen kamen auf 6 kg ; der Corpus am nächsten Tag 102 kg. Also auch ohne Blut durch`s Ausnehmen und eventuelle Flüssigkeiten 108 kg. Was ging hier nur ab!! .. Alle waren wie in Trance. Es folgten noch 2 GT der 30 Kilo-Klasse, dann waren die baits alle. Das abendliche Jiggen brachte wieder die bunte Palette, auch richtig gute Doggi`s. Das nächtlich Broadbill-Trolling in  Richtung Hotel brachte nur einen mittleren Yellowfin. Unser 2. Trip lief ähnlich: Gutes Jigging, beim Trolling zur Abwechslung auch mal `nen Sail und wieder fetteste Doggi-Monster. Leider verloren wir auch durch seeehr viel Pech drei heftige Fische… Beim letzten erlebte ich meinen bisher heftigsten ”run” meiner gesamten Angelkarriere .. Da war selbst mein Marlin von vor 4 Jahren auf der Jigge `n Dreck dagegen: Knapp 300 m ohne eine einzige Verzögerung in ungeahntem Tempo: Die Rolle war während dessen gut warm geworden. Leider hatte auch dieser Fisch (wie auch der davor) scheinbar das FC-Leader noch vor dem Titan (ca. 50 cm) bei der Attacke bereits zwischen den Kiefern: . Ganz klarer Abbiss, und auch ganz klar Doggi beim Anbiss. Das zeigte mir aber auch, dass ein 100+ Doggi im Extremfall (wie dieser hier) keine 2 Minuten. braucht, um eine konventionelle Jigge mit 3-400 m line problemlos zu spoolen. Echt `ne heftige Nummer… keiner der anderen Fische vorher hatte solch einen heftig ausdauernden Sprint hingelegt. Keine Frage, auch die anderen flüchteten extrem schnell, aber eben immer nur mal max. 200 m. Da hätte man definitiv mit der Jigge `ne Chance gehabt .. nicht so bei diesem Fisch; da war ich heilfroh meine PE10 mit 570 m braid + ca. 90 m FC in der Hand zuhaben. Leider gab es dennoch kein Happy-End für mich, sondern für den Fisch. Als I-Tüpfelchen gab es beim letzten Nachttrolling Richtung Heimat noch `ne sehr kuriose Broadbill-Doublette (natürlich für den Newbie, wer sonst).  Nach dem Biss gingen bis auf 350 m Line raus .. dann ging `ne Stunde lange nix mehr, weder vorwärts noch rückwärts, nur kurioses, heftiges Schlagen,  was bei gut 200 m Mono sehr merkwürdig war (also, dass es noch so heftig spürbar war). Nachdem dann mit brutaler Bremse und Gewalt gedrillt und gegengefahren wurde, kam das Dilemma zumVorschein: Ein weiterer BB hatte sich mit dem Schwanz in der Hauptline verfangen… Hektisch wurde der bereits tote Fisch gegafft, die Line vom Schwanz gelöst und so konnte auch ohne Probleme und fiese Gegenwehr direkt am Boot der bereits zweite verendet BB on Board gehievt werden .. Einfach nur unglaublich, wie perfekt dieser Trip lief!!! Uund dann noch solche Erlebnisse…  Gefangen haben wir 23 verschiedene Arten .. Ich selbst konnte fast unverhofft sogar 6 PB`s verzeichnen.-  Als Dank dafür wollte ich Jason gerne meine PE6 schenken – die fand er vor 2 Jahren schon ganz net. Keine Ahnung warum, aber instinktiv fragte ich mehr lapidar nebenbei: ”Willst die PE 6 oder lieber PE10?” –  ”ten” noch gar nicht fertig ausgesprochen, antwortete er blitzartig: ”10!!!” – Jetzt wurde defintiv  klar, dass er sich in das kleine black beauty-Bremsmonster verliebt hatte …