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Historische Bluefin-Fänge um die Azoren

erstellt am: 04.09.2013 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): News

Nach Sichtungen und Abrissen vor Sao Miguel fing die GYPSEA BLUES am 23. August im Norden von Faial einen 239 kg schweren Bluefin nach zweieinhalbstündigem Drill – und einer Bremseinstellung von zuletzt 55 lb! Sie sind wirklich zurück, die Blauflossenthune um die Azoren. Nach Sichtungen und Abrissen vor Sao Miguel fing die GYPSEA BLUES am 23. August im Norden von Faial einen 239 kg schweren Bluefin nach zweieinhalbstündigem Drill – und einer Bremseinstellung von zuletzt 55 lb! (siehe Fangbericht auf der englischen Seite) Wenige Tage später spulte ein Monsterthun dann vor Horta eine 130-er Rolle bis zum bitteren Ende. So schnell, das die Crew keine Chance hatte, etwas dagegen zu unternehmen. Und nun, am 1. September konnte die GRANDER, das Boot des US-Angelgerätehändlers Tracy Melton, einen 332 kg schweren Giganten bezwingen. Die Thune haben sich damit offenbar wieder dort eingefunden, wo sie zuletzt Ende der 90er Jahre in größerer Zahl gehakt werden konnten und ich das Glück hatte, 1997 einen Fisch mit 853 lb fangen zu dürfen. Markierungsprogramme mit Satellitensender haben jüngst auch Aufschluss gegeben über das woher und wohin der Fische: Wie folgende Karte eines von der ICCAT publizierten Aufsatzes zeigt, sind die Kanaren, Azoren und die irische See wichtige Jagdgründe der Thune auf einer Bahn, die im Atlantik vor der marokkanischen Küsten begann. Die Karte zeigt die Wanderwege von Bluefins, die alle im Mai vor dem marokkanischen Larache getaggt wurden. Ein 338 kg schwerer Thun zog zu den Kanaren und blieb dort, bis sich sein Sender nach insgesamt 54 Tagen löste. Ein weiterer Fisch schwamm in Richtung Azoren uns verlor seinen Sender nach 52 Tagen. Ein dritter Fisch mit 175 kg zog ins Mittelmeer in ein Laichgebiet südlich von Mallorca, danach schwamm er zurück in den Atlantik und zog nach Norden vor die irische Küste, wo er sich an der sogenannten Erris Ridge von August bis Oktober aufhielt. Diese Kette von Unterwasserbergen ist wegen ihrer Frontensysteme sehr nahrungsreich und galt schon in früheren Zeiten als wichtiges Jagdrevier der Thune. Und dort, vor dem irischen Hafenstädtchen Kilcar wurde 2002 ein Bluefin mit 970 lb an der Angel gefangen. Die aufkeimenden Hoffnungen der Big Game Angler wurden aber enttäuscht, 2005 gab es noch einige Strikes und das war‘s. – Unser Thun zog von Irland in den Nordatlantik, machte eine große Schleife zurück in Richtung der grünen Insel und wanderte dann zu den Azoren, wo sich sein Sender nach 300 Tagen am 22. März 2012 löste. In dem Gebiet südlich von Mallorca blieben die Fische unterschiedlich lange zur Fortpflanzung. Thune, die danach in den Atlantik zogen, hatten es eilig mit dem Laichen und verschwanden nach nur einer Woche. Diejenigen, die im Mittelmeer blieben, trieben sich einen Monat lang in dem Laichgebiet rum. Höhepunkt der Laichzeit war unmittelbar vor Mitte-Juli, bei Wassertemperaturen von 23-24 ⁰C. Diese Studie bestätigte zudem frühere Erkenntnisse, wonach ein Großteil der im westlichen Mittelmeer vorkommenden geschlechtsreifenThune dort bleibt und nicht in den Atlantik zieht.