Von Ron Nieuweboer
Um es vorwegzunehmen: Die Hauptsaison auf Blauflossenthun war in diesem Jahr bescheiden.Der März war – wie immer- ein Monat mit überwiegend (sehr) gutem Wetter. Die Wassertemperaturen gingen hoch und die Fische wurden aktiv. Im Fluss konnten wir schöne Welse fangenund auch einige Karpfen.
Auf dem Meer ließen sich die ersten Blauflossenthune und Little Tunny sehen – aber leider keine Angler die an diesen faszinierenden Fischen interessiert waren. Im April und Mai gab es einige gute bis sehr gute Wochen mit Schwärmen und Oberflächenaktivität, die an den Sommer erinnerten.
Leider gab es aber auch schlechtere Wochen wie jene im Mai, in der etwa 47 Angler vom Big GameFishing Club Deutschland gezielt für große Bluefins kamen. Punkte sollten nach Länge vergeben werden. Anstatt Bluefin gab es aber nur Bluefish im Fluss. Team “FlyingHirsch” konnte den größten Pokal vom Preistisch ziehen. 15 Bluefische wurden in 3 Tagen an Bord meiner Seafox gefangen.
Im Juni zogen dann die Blauflossenthune wieder raus aus dem Delta, um nördlich von Mallorca zu laichen. Deshalb war Spaßangeln mit leichtem Spinngerät kurz vor der Mündung angesagt. Sehr viele kleine Barrakudas, Stöckermakrelen, Makrelen, Silberpalometa und einige Bonito gaben prima Sport. Ab und zu auch schöne Bluefische und Palometas auf 20-50 gr Ruten.
Ab der ersten Juli-Woche lief das Chum-Fischen in der Nähe der Mastkäfige richtig gut. Wir konnten mehrere 100 Kilo+ Fische ans Boot bringen und fotografieren. Am 15. Juli kamen dann die richtig großen Thunfischschwärme in Ebro-Nähe. Sie kommen meist um dieses Datum, mal früher, mal später, aber oft pünktlich, wie auch in diesem Jahr.
Nach den ersten kleineren Schwärmen um den 10. Juli ging das Festival mit an der Oberfläche raubenden Thunen dann Mitte Juli richtig los. Sehr gute Fänge wurden realisiert. Spitze!
Aber dann nach nur 14 Tagen: In der ersten Augustwoche kam ein Tief über das Mittelmeer und brachte uns starken Ostwind. Fischen konnten wir noch auf Bluefish im Fluss, aber das Meer war drei Tage lang Sperrgebiet mit riesigen Wellen. Dann flaute der Wind zwar ab, aber alle Fische waren weg: Keine Köderfische auf dem Echolot und keine Thune an der Oberfläche. Nach 4 Tagen verzweifeltem und letztlich erfolglosem Suchen haben wir dann wieder mit dem Chumfischen angefangen. Große Freude bei jedem Biss, denn er bedeutete, dass nicht alle BFT verschwunden waren.
Leider blieb es dabei. Den gesamten August, September und Oktober hindurch war Chumfischen angesagt. Wir haben deshalb weitaus nicht die Stückzahlen gefangen wie normalerweise im Sommer. Dafür überwiegend größere Fische. 50 bis 70 Kilo war der Durchschnitt.
Wie jedes Jahr freuten wir uns dann auf September. Riesen Schwärme Goldmakrelen kommen dann in unser Revier. Also, dieses Jahr leider nicht: Kein Futter, keine Fische. Obwohl im Oktober wieder richtig schöne Schwärme an Köderfisch auf dem Echolot zu sehen waren, kam das für die Mahis leider zu spät.
Allen in allen: Ein guter Anfang in der Vorsaison. In der Hauptsaison – August, September und Oktober – konnten wir zwar sehr schöne Fische fangen, aber weitaus viel zu wenig. Es könnte natürlich auch sein, dass wir mittlerweile einfach verwöhnt sind…
Dass auch 2018 wieder ein schlechtes Jahr wird, fürchte ich nicht. Schon sei 21 Jahren biet ich hier Angeltouren an und nur einmal ist hier etwas Ähnliches passiert: Vor etwa 14 Jahren war in der 1. Oktoberwoche auch so schlechtes Wetter, dass danach alle Köderfische und Zielfische weg waren.
Wer kommendes Jahr dabei sein möchte: Die Reservierungen laufen schon. Erfragt einen unverbindlichen Kostenvoranschlag, denn das Ebro-Delta Spanien ist noch immer ein super Angelrevier.
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Euer Ron
