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Dänemark will Tuna-Quote auch für Angler

erstellt am: 29.12.2018 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Blauflossenthun, News

Dänemark will von der EU eine Quote für Blauflossenthun erhalten und dann auch Hobbyangler daran beteiligen. Dies erklärte die dänische Fischereiministerin Eva Kjer Hansen nach Angaben des kommerziellen dänischen Fischereiportals FiskerForum.dk. Die Ministerin begründete ihre Forderung mit der Rückkehr der Blauflossenthune in dänische Gewässer nach der Erholung der Bestände im Mittelmeer und Ostatlantik. 2017 wurden im Skagerrak bei Markierungsprogrammen von Freizeitanglern im Dienste der Wissenschaft 18 Thune mit Sendern markiert, 2018 waren es bereits 90 Bluefins. Bislang hat Dänemark keinen Anteil an der Quote, die von der ICCAT festgesetzt wird und derzeit bei rund 28.000 Tonnen liegt. Rund die Hälfte dieser Quote wird unter EU-Fangnationen wie etwa Spanien, Italien oder Malta verteilt. Ob Freizeitfischer vor Dänemark wieder wie einst auf 200-400 kg schwere Thune angeln können, ist noch völlig ungewiss. Der Ministerin gab zu bedenken, dass die Verhandlungen über eine dänische Tuna-Quote äußerst schwierig würden, da es auch andere Staaten eine Quote beanspruchen. Um einen Anteil daran zu bekommen, müssten EU-Fangnationen etwas von ihrer Quote geben. Dies könnte sich Hansen zufolge als fast unmögliche Aufgabe erweisen. Bei dem Markierungsprojekt waren im Skagerrak in wenigen Tagen im vergangenen September 91 Thune markiert worden. Die meisten mit sogenannten Floy-Tags von der ICCAT, aber auch 11 Fische mit PSAT-Tags, 2 mit akustischen Tags und 2 mit einer Kombination aus PSAT- und Beschleunigungssensor-Tags markiert. Ein Floy-Tag ist ein kleines Plastiketikett mit einer eindeutigen Nummer, einer Adresse und der Nachricht, dass der Finder eine Prämie erhält, um sie an die ICCAT zurückzusenden. Auf diese Weise erhält die ICCAT Informationen über den Wanderweg und das Wachstum der Thune. Popup-Tags für Satelliten-Archivierung (PSAT) speichern Informationen zu Temperatur, Tiefe und den Lichtverhältnissen. Die Tags sind so programmiert, dass sie sich nach einer vorgegebenen Zeit vom Fisch lösen, an die Oberfläche steigen und die gespeicherten Daten an Satelliten senden. Akustische Tags senden ein codiertes Audiosignal, das in einem globalen System von Abhörstationen des Ocean Tracking Network (OTN) aufgenommen wird. Akustische Tags arbeiten mindestens 10 Jahre. Damit kann festgestellt werden, ob ein Thun seine Migrationsmuster Jahr für Jahr wiederholt. Beschleunigungsmesser-Tags messen das Schwimmverhalten der Fische sehr genau. Damit kann detailliert beschreiben werden, was die Fische während der eigentlichen Schwimm- und Futtersuche im Meer tun.