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Bluefins laichen im Juni-Vollmond

erstellt am: 12.05.2019 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Blauflossenthun, Mallorca, News

Im westlichen Mittelmeer sind die Blauflossenthune mittlerweile auf ihrem Weg in die Laichgründe um die Balearen. Dort sammeln sie sich in immer größeren Schulen und laichen dann. Wo, das ist noch unklar, nur der Termin steht jetzt schon fest: Die folgende Tabelle zeigt, den Zeitpunkt der Reproduktion zwischen 2011 und 2014. Gleicht man die Daten mit den jeweiligen Mondphasen ab, ergibt sein interessantes Bild: Der Laichakt beginnt in der Regel wenige Tage vor dem Juni-Vollmond. (Der fällt dieses Jahr auf den 17. Juni)

Die Bluefins laichen nachts und finden sich dann bei Vollmond leichter. Der Laichakt findet dabei in einer Tiefe von 15-25 m statt. Die Fische tauche dazu immer wieder ab: Zweimal in 5 Minuten über eine Zeitspanen von 45 bis 160 Minuten, zumeist zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang. Die Wissenschaftler nennen dieses für die Laichzeit typische Tauchverhalten nun High-Frequency Shallow Dives (HFSD).

Der Laichakt beginnt damit, dass sich einige Tiere an der Wasseroberfläche zu einer Gruppe zusammenschließen und mehrere Männchen jeweils ein Weibchen verfolgen. Die Fische werden dann allesamt dunkler und zeigen ein Muster vertikaler Streifen wie die Jungtiere. Haben die Fische dann in der Tiefe Rogen und Sperma ausgestoßen, vermischen sie beides mit starken Schlägen der Schwanzflossen, um die Befruchtung der Eier sicherzustellen.

Blauflossenthune sind sogenannte batch spawner: Die Weibchen entlassen ihren Laich also nicht komplett auf einmal, sondern in mehreren kleineren Paketen über Tage hinweg.

Wo genau die Fische laichen, hängt ab von der Wassertemperatur (ideal sind 24⁰ C) und dem Salzgehalt. Die Thune suchen dazu sogenannte Fronten wo sich der Strom von frischem, atlantischem Wasser, das über Gibraltar einströmt mit älterem Mittelmeerwasser vermischt. Der höhere Sauerstoffgehalt des atlantischen und der Salz- und Nährstoffgehalt des Mittelmeerwassers begünstigt dann eine Algenblüte, die den Thunfischlarven als erste Nahrung dienen.