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Bazaruto/Mosambik im Februar 2014

erstellt am: 07.03.2014 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Mosambik, Reiseziele

Von Lothar Sobek

Die beste Zeit zum Fischen auf Black Marlin in Rekordgrößen liegt zwischen September und Oktober (afrikanischer Winter). Gemeinsam mit meiner Frau Veronika wollten wir gleichwohl Anfang Februar 2014 für einige Tage zum Big Game Angeln. Das Reiseziel stand am Anfang noch nicht fest, denn die Möglichkeiten in dieser Jahreszeit sind ziemlich begrenzt: Australien, Malediven oder Ostafrika. Wir haben uns nach diversen Recherchen dann für Mosambik entschieden: Etwa 40 km vom Festland entfernt liegt das Bazaruto Archipel, wo vor der gleichnamigen Hauptinsel auf Schwarzen Marlin und andere Game Fische geangelt wird. Aus Deutschland fliegt man von München oder Frankfurt nach Johannesburg/Südafrika und von dort nach Vilanculos in Mosambik. Von Vilanculos geht es dann mit einem kleinen einmotorigen Flugzeug weiter auf die Insel Bazaruto.

Der gesamte Archipel wurde von Mosambiks Regierung schon vor langer Zeit als Nuturschutzreservat ausgewiesen, und die Küstenwache sorgt konsequent für die Einhaltung erlassener Restriktionen. Das Fehlen der kommerziellen Fischerei wirkt sich deshalb sehr positiv auf die Fischbestände aus: Der Black Marlin kann hier in Rekordgrößen gefangen werden. Grander kommen immer wieder vor.

Wir haben nach Hinweisen von Jürgen Oeder Kontakt zu Duarte Rato aufgenommen. Duarte ist ein in Mosambik schon lange lebender Portugiese. Er gehört zu den besten Kapitänen Ostafrikas und angelt auch auf Bom Bom und den Kapverden.

Das Boot von Duarte ist ein 32 Fuß lange Gulf Craft. Es ist mit Tiagra-Ruten und 80W-Rollen bestückt, die mit 130er Leine gefüllt sind. Das Tackle ist in gutem Zustand und die Deckhands Alex und Americo sind sehr freundlich, hilfsbereit und sehr professionell.

Wir haben 4 Tage Full-Charter gebucht, was 10 Stunden Angeln am Tag beinhaltet. Da auf der Ostseite der Insel in Wassertiefen von nur 100 – 200 Meter und meistens in der Sichtweite der Insel geangelt wird, bleiben von den gebuchten 10 Stunden 9 Stunden zum effektiven Angeln. Das ist auf jeden Fall genug.

Duarte angelt den Black Marlin, wegen dem wir nach Bazaruto kamen, gerne von treibendem Boot mit lebendem Köderfisch (Thun mit 6-8 Pfund). Das Boot ist aber ausreichend mit guten Lures ausgestattet und mit 2 x 175 PS nicht zu üppig, aber dennoch ausreichend für das Trolling motorisiert. Alles ist gut gepflegt und sauber. Der Proviant auf dem Boot (Sandwiches, Obst und Getränke) lässt auch keine Wünsche übrig. Wir haben zum Boot die „Indigo Bay Lodge“ für 8 Tage dazu gebucht. Sie ist zählt zu den besten weltweit und gehört als „Anantara Bazaruto Island Resort“ zur luxuriösen Anantara-Gruppe. Man wird dort verwöhnt auf allerhöchstem Niveau, was für den Angler nicht sein muss, aber doch sehr angenehm ist.

Die luxuriösen Bungalows liegen direkt am Strand und die Küche bietet auch Feinschmeckern keinen Anlass zur Kritik. Für Langeweile gibt es keine Zeit, denn neben dem Angeln gibt es viele Möglichkeiten für sportliche oder nur erholsame Aktivitäten.

Aber wir sind hierher gekommen, um Black Marlin zu fangen. Vielleicht sogar eine alte schwarze Mama mit mehr als 1.000 Pfund? Um es vorweg zu nehmen: Marline haben gefangen, aber keinen Grander.

Wir konnten zwei mittelgroße Marline releasen. Zwei weitere gingen im Drill verloren. Einer davon war groß (600 bis 700 Pfund)… Außerdem haben wir einen schönen Hammerhai vor der Rückenflosse gehakt. Diesen Fisch auszudrillen war deshalb auch „großer Sport“, denn dermaßen gehakt ist solch ein Fisch ein bärenstarker Gegner, der dem Angler nichts schenkt und ihm schnell die eigenen Grenzen aufzeigt.

Dann konnten wir noch einige wunderschöne Dorado und verschiedene Thunfische fangen: hauptsächlich Yellowfin- und Skipjack-Tuna. Mit leichtem Geschirr ist auch das guter Sport.

Diese Fische werden von den Deckhands mitgenommen, um deren Familien zu ernähren. Wenn man will, kann man einen kleineren Skip Jack auch in die Hotel-Küche für Sushimi bringen lassen. Das haben wir getan und nicht bereut, denn die Qualität ist eine völlig andere als das, was man vom „Japaner“ in Deutschland kennt.

Das Wasser vor Bazaruto ist voller Leben und wir konnten noch Delfine, Schildkröten und Kugelfische sehen, sowie Schwärme von Kleinfischen, die von Thunfischen im Fressrausch und Möwen attackiert wurden. Wale und Walhaie, die hier auch vorkommen, blieben uns leider verborgen. Allerdings muss man dazu sagen, dass Februar als Höhepunkt des afrikanischen Sommers mit Wassertemperaturen um die 28°C einer der schlechtesten Monate im ganzen Jahr zum Angeln ist (was wir schon vorher wussten). Die warmen Wassertemperaturen machen die Fische träge und deren Beißlaune sinkt. Die beste Zeit für den Marlin liegt im August bis Oktober. Dann kann man auch Segelfische sehr gut fangen. Die Temperaturen sind dann für Fische und Menschen erträglicher.

Die Sonne in Mosambik ist im dortigen Sommer wirklich nicht zu unterschätzen, ganz besonders wenn man aus dem deutschen Winter anreist. Der Temperaturunterschied liegt dann bei mehr als 30°C. Das muss der Körper erst einmal verkraften und die Haut heil überstehen.

Wir werden im kommenden September nach Bazaruto zurückkehren und machen uns dann nochmals auf die Suche nach der „Big Mama“. Gerne würden wir dann wieder mit Duarte, seiner Crew und seinem Boot auf Marlin-Jagd gehen: Duarte ist nicht nur ein kompetenter Kapitän. Er ist außerdem ein belesener, höflicher, zuverlässiger und sehr lustiger Kamerad auf dem Boot und abends beim gemeinsamen Essen.

Zum Schluss eine kleine Danksagung an Jürgen Oeder: Lieber Jürgen, ohne Dein Buch und Deine sonstige Hilfe wären wir mit Veronika nicht auf Bazaruto gelandet! Das wäre schade und wir wären um einige tolle Erlebnisse ärmer. Deshalb nochmals: Danke Jürgen.