Schicksalstag für Blauflossenthune

Der WWF fordert ebenso wie Wissenschaftler die Fangquoten nicht zu erhöhen. Der Bestand im Mittelmeer/Nord-Ostatlantik wurde jahrzehntelang systematisch so stark überfischt, dass er von der Ausrottung bedroht war. Ein Ergebnis zu neuen Höchstfangmengen wird am Montag erwartet. In Kapstadt verhandelt die Internationale Kommission zum Schutz des Atlantischen Thunfischs (ICCAT) über neue Höchstfangmengen und damit über das Schicksal der Bestände auch im Mittelmeer. Der WWF fordert ebenso wie Wissenschaftler die Fangquoten nicht zu erhöhen. Der Bestand im Mittelmeer/Nord-Ostatlantik wurde jahrzehntelang systematisch so stark überfischt, dass er von der Ausrottung bedroht war. Ein Ergebnis zu neuen Höchstfangmengen wird am Montag erwartet.

Vergangenes Jahr hatte die ICCAT erstmals den wissenschaftlichen Vorschlag zur Kürzung der Höchstfangmengen direkt umgesetzt und nur eine Fangmenge von maximal 13.400 Tonnen erlaubt. In diesem Jahr wurden keine wissenschaftlichen Untersuchungen zur Bestandsentwicklung durchgeführt. Der WWF fordert daher – ebenso wie das wissenschaftliche Gremium bei ICCAT – die Fangquoten auf dem Niveau des Vorjahres einzufrieren. Ohne wissenschaftliche Basis sei keine Anhebung der Fangquoten zu verantworten. Wissenschaftler hoffen, dass sich der überfischte Bestand bis 2022 komplett erholt, falls man die Fangmengen nicht erhöht.

Allein zwischen 1997 und 2007 war der Bestand um 60 Prozent eingebrochen. Grund war eine neue Fangtechnik: Mit sogenannten Ringwadennetzen werden ganze Thunfischschulen eingekesselt und lebend in küstennahe Schwimmkäfige verfrachtet. In diesen Anlagen werden die Tiere in 6-8 Monaten auf Schlachtreife gemästet, bevor 90 Prozent des Fischs nach Japan exportiert werden. Hier ist er als Sushi- und Sashimi-Spezialität begehrt. Der Rote Thun, wie der Blauflossenthunfisch aus dem Mittelmeer wegen seines roten Fleisches auch genannt wird, gehört zu den größten und teuersten Fischen weltweit. Spitzenexemplare erzielen in Japan Rekordpreise von bis zu 1,4 Millionen Euro – pro Fisch!

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