Megalodon: Groß wie ein Sattelschlepper

Wie groß war er wirklich, der weltgrößte (und zum Glück ausgestorbene) Megalodon-Hai? Die jüngste Antwort der Wissenschaft: Knapp so lang und so hoch wie ein Standardsattelschlepper. Genauer: Der „Großzahn“ (megalodon) war ausgewachsen etwa 16 m lang, 4,53 m hoch und hatte eine 3,85 m hohe Schwanzflosse. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie von Jack A. Cooper(et al.): Body dimensions of the extinct giant shark Otodus megalodon: a 2D reconstruction. 

So könnte der Megalodon ausgesehen haben. Quelle: Sci Rep 10, 14596 (2020).

Die Wissenschaftler der Universität Bristol haben dazu Zahn- und Wachstumskurven der großen Raubfische Weißer Hai, Makohai, Heringshai und Lachshai hochgerechnet. Zunächst musste herausgefunden werden, ob die Haie von klein an linear wachsen, oder ob ihre Proportionen sich wie beim Mensch (Baby mit großem Kopf und kurzen Beinen) je nach Alter unterscheiden. Nun, sie tun es nicht, fand der Paläobiologe Cooper heraus und konnte beim Vergleich der Zahngrößen (beim Megalodon sind sie bis zu 18 cm lang) die maximale Länge des Otodus megalodon (so sein wissenschaftlicher Name) errechnen.

Mit viel Fantasie aber weit entfernt von der Realität ist diese übergroße „Rekonstruktion“ von 1909

Dass sich der Megalodon zumeist von Walen ernährt hat, belegen Spuren der dreckigen Zähen auf vielen fossilen Walknochen, die weltweit gefunden wurden. Die enorme Beißkraft von etwa 10 Tonnen haben auch den Kopf des Megalodon geformt. Wegen der starken Kiefermuskeln ist der Kopf gedrungener und kürzer als der des Weißen Hais.

Mein Zahn ist mit nur 11 cm von einem halbstarken Megalodon. Die Zähnchen an der linken oberen Kante dienen wie beim Weißen Hai zum Durchtrennen von Muskeln und Sehnen. „Form follows Function“. sagen Biologen.

Dieser Nahrungskonkurrent soll für das Aussterben des Megalodons vor rund 3 Millionen Jahren verantwortlich sein: Der Weiße Hai tauchte vor rund sechs Millionen Jahren zunächst nur im Pazifik auf, hatte sich aber schon 2 Millionen Jahre später weltweit verbreitet. Weil er wendiger war und in Relation zur Körpergröße weniger Nahrung brauchte, soll er gegenüber dem schwerfälligen Megalodon im Vorteil gewesen sein. Zudem soll der Megalodon ein Warmwasserfisch gewesen sein. Ein Klimawechsel, bei dem die Erde vor 2,5 Millionen Jahren abkühlte, könnte zum Ende des Megalodon beigetragen haben.

Quelle: DOI: 10.1038/s41598-020-71387-y

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