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Mallorca im Juli
Knapp 14 Tage habe ich es nach meinem Juni-Trip Zuhause ausgehalten, dann „musste“ ich einfach wieder nach Mallorca: Der renommierte Fachjournalist und Buchautor Dave Lewis hatte mich gebeten, ihn auf einem Trip mit Skipper Vince Riera zu begleiten. Dave wollte einen Mittelmeer Speerfisch fangen, darüber für das Marlin-Magazine schreiben und auf seinem Weg hin zum Royal Billfish Slam den entscheidenden Schritt näherkommen. Ich sollte dann dabei helfen und Fotos machen.
Nichts leichter als das! Bei der ersten Ausfahrt, die Köder waren noch keine 5 Minuten im Wasser, kam der Biss, die Fotos, das Taggen für die Billfish Foundation, und erledigt war die Aufgabe. Daves Freude war riesig, gilt der Fang eines Speerfischs doch als schwierigste Aufgabe beim Fang der 9 Billfish-Arten. Nun fehlt ihm nur noch ein Weißer Marlin.
Mein Angeln danach brachte mir einige schöne Albacore, die – catch and deep freeze – nun auf ihre Wiederauferstehung als Sashimi harren.
Übrigens: Old School Lures sind sehr gut für Albis…
Einen Blauflossenthun mit rund 60 kg fing ich in Vinces „Supermarkt“ auch. Eher unwillig: Vince wollte wissen, ob die Fische vom Laichen zurück waren, das sind sie zuhauf.
Der Fisch wurde auch getaggt und durfte wieder schwimmen
Erinnerungswürdig ist mir aber der Drill eines Mantarochens mit über 2 m Flügelspannweite. Er hatte sich an einem Wobbler verhakt und sich in einem Sprung am Boot gezeigt. 50 harte Minuten lang im Stand Up am 80er fragten sich meine Lendenwirbel, ob nicht doch Mantas, Pfund für Pfund, noch härte Kämper als Bluefins sind. Der Fisch kam dann zum Glück unter dem Boot ab.
Den größten Spaß hatten wir dann am letzten Tag beim Grundangeln auf Drachenköpfe und Petersfische (John Dory) an einem neuen, von Berufsfischern offenbar noch nicht beharkten Unterwasserberg. Der Freund von Vince und Rutenbauer Xavi Santasusagna legte gleich beim ersten Ablassen einen großen Drachenkopf vor.
Nach einem weiteren kamen dann die Petersfische, neun Stück waren es bis zum frühen Mittag, wir nannten das „einen Tag“ und schipperten für coole Drinks zurück.
Vince zeigte mir dann eine genial einfache Zubereitung (nach einem Rezept von Constantin), das ich nun Zuhause mit großer Zustimmung meiner Frau reproduzierte:
In einer großen Pfanne werden in ein bis zwei Zentimeter Olivenöl 6 angedrückte Knoblauchzehen und 5 getrocknete rote Chilischoten und 1-2 frische Lorbeerblätter erhitzt, bis der Knoblauch braun wird. Dann kommen diese Zutaten aus dem Öl.
In der Zwischenzeit vom Petersfisch, die hornig-spitzen Panzerschuppen am Rücken und Bauch abschneiden und den Fisch senkrecht in 5 cm breite Tranchen zerteilen, pfeffern, salzen in Mehl wenden und dann in dem aromatisierten Öl sanft ausbraten. Köstlich!!!
Vince hat nun bis Ende Juli 11 Speerfische gefangen. Unter den glücklichen Anglern war auch der Direktor des Deutschen Museums für Jagd und Fischerei, Manuel Pretzl, der ebenfalls bei seiner ersten Ausfahrt den Speerfisch fing.
Sein Spezl Thomas, bislang „nur“ Fliegenfischer, war nach einem Albacore seinen eigenen Worten zufolge „angefixt“ und will „unbedingt“ wieder nach Alcudia.
Der Meeresbiologe Sven Hille hat auf meinen Wunsch hin nun einen Kontakt zu einer Wissenschaftlerin in Italien hergestellt und Vince sammelt jetzt sogenannte Finclips, also kleinen Abschnitte von Flossen der Speerfische. Sie werden, in Alkohol konserviert, nach Italien geschickt. Ihre DNA soll dann Auskunft zur Biologie und den Bestand der Speerfische geben, da über die Art kaum etwas bekannt ist.
Interview
Turtle
Tunas 23.06.