Humanes Sterben: Studie soll Tod von Fischen in Schleppnetzen untersuchen

Wie langsam und qualvoll sterben Fische in den Schleppnetzen und an Bord von Trawlern der pelagischen Fischerei? Diese Frage stellt sich erstmals ein dänisches Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der dänischen Organisation der Schwarmfischproduzenten (DPPO). Die Initiatoren gehen selbst davon aus, dass der Tod der Fische, kein leichter ist: Ziel des mehrjährigen Projektes sei es Fangmethoden zu entwickelt, die „ein humaneres Töten der empfindungsfähigen Tiere unterstützen“, wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzaus Bureau mitteilte.

„Fische sind fühlende Tiere und verdienen es, richtig getötet zu werden. Wir vermuten, dass dies heute nicht der Fall ist „, erklärte der Biologe Nicolaj Lindeborgh, Berater für Fisch und Fischschutz des dänischen Tierschutzverbandes Dyrenes Beskyttelse, dem zweiten Projektträger. Dänische Trawler fangen 60 Prozent alle Schwarmfische, die in europäische Netze gelangen.

Dass es schonendere Tötungsmethoden gibt, als Fische einfach ersticken zu lassen, macht der griechische Aquakulturbetreiber Philosofish vor. Dort werden Wolfsbarsch und Dorade zur „Ernte“ per Stromstoß schmerzlos anästhesiert. Bewusstlos kommen die Fische dann in Bassins mit Eiswasser und sterben dort stressfrei und ohne etwas mitzubekommen am Temperaturschock.

Dieses Verfahren dient laut Philosofish sowohl dem Tierwohl als auch der Qualität des Lebensmittels. Schließlich führe die traditionelle Abfischung zum Ausstoß von Stresshormonen und zur Produktion von Milchsäure, die den Verderb des Fischfleisches fördere. Der Einsatz der Elektrobetäubung konserviere dagegen die Qualität des Fleisches.

Der zweitgrößte griechische Produzent von Wolfsbarsch und Doraden mit einer Kapazität 16.000 Tonnen im Jahr hat sich nun ein neues Logo verpasst. „Humanely harvested“ – „menschlich geerntet“ -, heißt es und zeigt eine Hand, die je einen stilisierten Wolfsbarsch und eine Dorade hält.

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