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Unbedingt Lesen: Das frühere Leben von „Mr. Marlin“ Peter Döbler

erstellt am: 01.09.2021 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Einer von uns, News

Peter Döbler ist in verschiedenen Welten ein überaus bekannter Mensch. Unter uns Big Game Anglern ist er als „Mr. Marlin“ bekannt. Diesen Ehrentitel bekam er in seinem zweiten Leben auf den Kapverdischen Inseln als Skipper verliehen, von Kunden, die er – erfolgreicher als andere Kapitäne – an einen Blauen Marlin brachte. Mehr als 1.000 dieser Fische hatten sie auf Peters Yacht BEBICHE von 1994 an gefangen. Die „Fanggarantie“, die Peter damals ausgelobt hatte, musste er dabei kaum einmal einlösen: Er hatte den Zusammenhang zwischen Tide und Beißlaune der Fische herausgefunden und ist deshalb auch schon mal im frühen Morgengrauen zum Fang hinausgefahren, wenn das passte.

Als Peter und ich vor mehr als 35 Jahren beim gemeinsamen Marlin-Angeln auf den Azoren Freunde wurden, hatte er mir von seinem anderen Leben erzählt, dem beengten in der DDR, in der er groß geworden war. Und er erzählte mir von einer lebensgefährlichen Aktion, die ihn 1971 auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs über Nacht so berühmt machte, dass nicht nur damals die Medien darüber berichteten.  Auch nun, aus Anlass zum 60-jährigen Mauerbau widmete die „Süddeutsche Zeitung“ Peters Geschichte einen ganzseitigen Artikel: Sein Freiheitsdrang war in der DDR so groß geworden, dass er tat, was vor ihm noch kein Mensch gewagt hatte. Er stieg im Sommer 1971 bei Kühlungsborn in die Ostsee und schwamm 45 Kilometer an Grenzkontrollen und Schießbefehl vorbei in die Freiheit nach Fehmarn. Es ist die längste Strecke, die je ein Mensch allein über die Ostsee geschwommen ist und gehört zu den spektakulärsten DDR-Fluchten überhaupt. Peter ist mittlerweile 81 Jahre alt, praktiziert weiter als Arzt, geht noch immer Fischen, ist fit und gilt unter seinen Freunden weiter als „harter Hund“.

Der Autor Rob Lampe hat aus Peters Geschichte – von dessen Angelerlebnissen und dem ersten Hecht mit Papa bis hin zu seiner spektakulären Flucht – nun ein Buch gemacht. Es heißt: „Kurs NordWest“, ist im Verlag Hansanord erschienen und unbedingt lesenswert!