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Thunfisch-Entnahme vor Kroatien: Zu früh gefreut

erstellt am: 25.08.2015 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Kroatien, Reiseziele

Die Fischereibehörde saß deshalb auf einmal auf einigen Tonnen Quoten-Thun, die sich so nicht versilbern ließen. Daher der Gedanke, Entnahmelizenzen in der Größenordnung von 3 Tonnen an Hobby-Angler zu verkaufen. Der Entschluss kam aber so spät…
Von Jürgen Oeder
Wir hatten berichtet, dass das Kroatien uns Anglern die Entnahme von Blauflossenthunen wieder erlauben wollte. Zu früh gefreut: Es war der Fischereibehörde mangels Manpower
nicht in möglich, neue Regelungen und Bezahlsysteme kurzfristig ins Internet zu stellen. Aber was dieses Jahr nicht ist, könnte nächstes womöglich werden.
Bislang war es so, dass die von der ICCAT für Kroatien zugeteilte Quote von insgesamt 390,6 Tonnen (?) verteilt wurde zwischen: den sechs Betreibern von Thunfisch-Mastfarmen, 12 ICCAT-Fischern, die mit Rute und Rolle fischen müssen, sowie 9 Competitions (in diesem Jahr 10), die für die Entnahme mit jeweils 300-500 kg Thun bedacht wurden.
Allerdings wurde die Competition-Quote allenfalls zu 60-70 % ausgeschöpft, weil nur Thune mit mehr als 50 kg entnommen werden durften. Deshalb blieb in der Regel eine Tonne dieser Quote ungenutzt. Dazu kam in diesem Jahr die Erhöhung der Gesamtfangangquoten um 20 %  (weite 20% wird es 2016 und 2017 geben), die ungenutzt blieb.
 
Die Fischereibehörde hatte deshalb zunächst den ICCAT-Fischern angeboten, zusätzlich zu ihren jeweiligen Quoten einige hundert Kilogramm für 1000.- Euro zu kaufen. Davon ließen sich aber nur sehr wenige (aus praktischen Überlegungen) überzeugen.
Die Behörde saß deshalb auf einmal auf einigen Tonnen Quoten-Thun, die sich so nicht versilbern ließen. Daher der Gedanke, Entnahmelizenzen in der Größenordnung von 3 Tonnen an Hobby-Angler zu verkaufen. Der Entschluss kam aber so spät, dass neue Formulare in der kurzen Zeit bis zum Saisonbeginn am 15. Juni nicht zu erstellen und das Bezahlsystem per Internet bis dahin nicht zu ändern waren.
Deshalb wurde eine der drei Tonnen in einer acht Tage dauernden Auktion zu versteigert. Die Auktion endete vor wenigen Tagen, wer den Zuschlag dafür bekommt, ist noch nicht bekannt. Ebenso wenig ist bekannt, was aus den anderen beiden Quoten-Tonen wurde.
Da im kommenden Jahr die Voraussetzungen die gleichen sind (Competition-Überschuss und weitere 20 % Quotenerhöhung) bleibt zu hoffen, dass es dann mit Entnahmelizenzen für uns endlich wieder klappt.