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Nicaragua – Angeln und Vögel beobachten

erstellt am: 15.01.2014 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Panama, Reiseziele

Große Fische hatte uns der Franzose Philippe Tisseaux versprochen, denn er betreibt seit mehreren Jahren dort am San Juan die Dschungel-Lodge „ La Esquina del Lago“. Die Lodge im National Park Los Guatuzos ist der Anlaufpunkt für Tarponangler, aber auch Kajakfahrer und Vogelbeobachter aus aller Welt. 2013 neigte sich dem Ende zu, und erneut hörten wir den leisen, aber eindringlichen Ruf der Karibik: Abenteuer und Rum natürlich. Und große Fische wollten wir erbeuten. Doch die Altstadt von Panama lag noch immer in Schutt und Asche, der kubanische Rum war geleert, und deshalb zogen mein kanadischer Angelpartner Guy und ich zu einem neuen Ziel: von der Karibik aus den Rio San Juan hinauf, bis nach San Carlos im Herzen Nicaraguas.

Große Fische hatte uns der Franzose Philippe Tisseaux versprochen, denn er betreibt seit mehreren Jahren dort am San Juan die Dschungel-Lodge „La Esquina del Lago“. Die Lodge im National Park Los Guatuzos ist der Anlaufpunkt für Tarponangler, aber auch Kajakfahrer und Vogelbeobachter aus aller Welt.

Drei Pangas mit jeweils zwei Guides haben dort als einzige die Lizenz zum Sportfischen. Doch vor dem Angeln steht das Zahlen: Täglich muss bei der Hafenmeisterei eine Gebühr zum Befahren des Flusses entrichtet werden. Der Grenzfluss zu Costa Rica zieht sich durch eine eindrucksvolle Dschungellandschaft. In ihr leben unzählige Vogelarten, darunter auch solche, die morgens und abends fischen und sich dabei von Brüllaffen anfeuern lassen kann. Der erste Tag begann vielversprechend. – Schon in der ersten Stunde konnten wir 2 schöne Snooks an den Haken bekommen. Leider blieb es dabei, und kein Tarpon wollte sich zeigen. Die geschleppten Rapala Super Shad Raps wurden an diesem Tag nur noch ein einziges Mal attackiert, den Bissspuren nach von einem ordentlichen Garfish.

Auch am zweiten Tag fingen wir Snooks: In der gleichen Stunde und an der gleichen Stelle wie bereits am Vortag. Auch diesmal war kein Tarpon zu sehen. Deshalb beschlossen wir, den darauffolgenden Tag zu den Inseln Solentiname auf dem Lago Nicaragua zum Barschangeln zu fahren. Da es noch Regenzeit war, begannen wir den ersten erfolgreichen Angeltag bei strömendem Regen. Die Barsche ließen nicht lange auf sich warten und wir fingen mit Crankbaits und Wobblern unsere ersten Mojarras und schöne Rainbow Bass.

Diese wunderschönen Rainbow Bass können bis zu 5 kg schwer werden und sind leicht an ihrer Denkerstirn zu erkennen. Übrigens kämpfen sie so gut, wie sie schmecken: ein doppelter Genuss! Dann fingen wir noch Mojarras, Schwarzfleckenbuntbarsche. Auch für sie galt catch and grill.

Bei der dritten Art, den Machacas, ich nannte sie zunächst despektierlich „Döbel mit Zähnen“, handelte es sich aber auch um einen edleren Fisch, wie man an der Fettflosse sieht. Wissenschaftlich heißt er Brycon guatemalensis und wird über 4 kg schwer.

Doch zurück zu den Riesenheringen: Obwohl uns Philippe versicherte, dass der Fang eines Tarpons nicht von der Mondphase oder dem Wasserstand abhängig ist, glaubten wir nicht mehr an einen Erfolg und entschieden uns für einen weiteren Angeltag bei den Stachelrittern. Eigentlich nur ein halber Tag, denn wir hatten uns für den Nachmittag ein anderes Spektakel vorgenommen. Auf der Hinfahrt zur Lodge wurden wir von einem lokalen Barbesitzer und Geflügelzüchter zu einem Hahnenkampf in das Örtchen San Miguelito eingeladen.

Eine Arena, die Luft von Adrenalin, Tabak und Bierdunst, zwei Hähne, 15 Minuten, Leben oder Tod, Dollars wechseln den Besitzer. „We went out for birdwatching too…”, so beschrieb Guy den in der Lodge anwesenden Vogelliebhabern unseren Ausflug trocken. – Zu deren Entsetzen. Wir waren froh, als am nächsten Morgen die Birdwatchers durch die beiden amerikanische Angler Russel und Zack ersetzt waren: Wir hatten wieder Gesprächspartner. Während wir uns wieder mit dem leichten Gerät zu den Rainbows aufmachten, probierten es Russsel und Zack auf Tarpon. Sie hatten die ersten Bisse, konnten aber an diesem Tag keinen Tarpon landen. Dennoch hatten wir aber endlich die Zuversicht, dass es sie doch gibt, die Tarpone und sie nun endlich fressen. Also so machten wir uns auch am nächsten Tag auf den Fluss. Der erste Schlag ließ nicht lange auf sich warten. Ein riesiger Tarpon schoss aus dem Wasser, schüttelte sich, und befreite sich so sofort wieder von dem Rapala. Es war der größte Tarpon, den Guy und ich je gesehen hatten. Dabei blieb es aber leider. Wir hatten noch weitere 10 Attacken, doch kamen nie richtig zum Anhieb, zu schnell war immer wieder alles vorbei.

Russel und Zack hatten bei der Wobblerschlepperei mehr Glück: Zwei Tarpone bis 120 lb blieben an den widerhakenlosen Drillingen hängen.

Wir waren dagegen frustriert, zudem waren es ja auch lange Angeltage, die immer bei Sonnenaufgang begannen und erst zur Dämmerung endeten. Mit einer Mittagspause in einer Fischerhütte am Flussufer eingerechnet waren wir gute 10 Stunden täglich am Fischen. Die Guides blieben aber immer konzentriert bei der Sache und versuchten ihr Bestes, um uns an einen Tarpon zu bringen. Doch leider ohne Erfolg. Ich denke, dass wir einfach Pech hatten. Vielleicht war es der Neumond oder die für diese Jahreszeit zu trockenen Regenzeit und das Fehlen vom Futterfisch. Die Tarpone waren da, wir haben sie gesehen, sie haben uns gesehen, jeder von seinem Element aus.

Die Lodge ist auf jedem Fall sehenswert und wir hoffen, Euch hier bald mehr darüber berichten zu können. Nicaragua war aufregend und sehr interessant zu bereisen, eine Erfahrung, die wir beide sehr gerne gemacht haben und auch bestimmt wiederholen werden. Links: www.nicaraguafishing.com