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Neue Regeln vor Kroatien

erstellt am: 22.01.2017 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Kroatien, Reiseziele

Das kroatische Fischereiministerium will das Schwarzfischen auf Blauflossenthun schwerer machen und hat dazu ein paar weitere Verbote erlassen. Sie betreffen auch uns ehrliche Angler.
Von Jürgen Oeder
 Das kroatische Fischereiministerium will das Schwarzfischen auf Blauflossenthun schwerer machen und hat dazu ein paar weitere Verbote erlassen. Sie betreffen auch uns ehrliche Angler.
1. Es muss nun beim Angeln 800 m Abstand von Thunfisch-Mastkäfigen und von Sardinenfischerbooten eingehalten werden.Um die Mastkäfige halten sich immer Wildfische auf, die ihre Artgenossen und deren Futter riechen. Bei einem Biss flüchten die Fische meist in die Ankerseile der Gehege und reißen dort so oft ab, dass Taucher  in der Saison wöchentlich verwesende Thunkadaver aus den Seilen und Netzen schneiden mussten. Das störte die Schwarzfischer bislang nicht. Auch Sardinenboote, die morgens in der ersten Dämmerung ihre Netze einholten waren beliebte Anfahrtsziele, da die Thune sich an Sardinen mästeten, die aus den Netzen fielen.

2. Es ist verboten Thunfische an Bord zu filetieren
Bluefintuna dürfen nur mit einer speziellen Lizenz entnommen werden, die es nur für Berufsfischer (ICCAT-Boote) oder einige wenige Charter- oder Privatboote mit „Blue Tracker“ gibt. Bei Schwarzfischern war es beliebte Praxis, einen gefangenen  Bluefin an Bord in kleine Stücke zu schneiden und bei Kontrollen zu behaupten, es handele sich um Albacore oder Little Tunny. Nun müssen alle Thunarten im Ganzen an Bord bleiben, weil das Identifizieren von Fleischstücken schwer fällt.. Filets gelten als Beweis für illegale Entnahme von Bluefin.

3. Schwertfischentnahme weitgehend verboten
Bis auf sehr wenige Ausnahmen dürfen Sportangler keine Schwertfische mehr entnehmen. Catch and Release lautet Regel. Wie die Bestände im Mittelmeer hoffnungslos überfischt sind, hat das Ministerium eine neue Lizenz erfunden, die nur bekam, wer im vergangenen Jahr Schwertfischfänge gemeldet hatte. Zu den wenigen, die so gesetzestreu waren, zählt übrigens Skipper Patrick Baier.
4. Speerfischentnahme wird vielleicht verboten
Mittelmeer-Speerfisch wird in der Adria beim zügigen Schleppfischen an der Oberfläche gefangen.  Weil es um die agilen Kämpfer aber auch nicht so rosig aussieht, überlegt das Ministerium auch für Speerfisch ein Entnahmeverbot. Die Entscheidung soll im April fallen.
5. Fische sind im Wasser zu releasen
Einerlei, ob nun ein Bluefin, Schwertfisch (oder vielleicht auch Speerfisch) am Haken von Sportanglern hängt: All dieses Arten müssen im Wasser releast werden. Dazu ist das Monovorfach zu kappen, Circle-Hooks sollten im Maul bleiben. Wer ein Foto von sich und seinem Fang will, sollte dazu also ins Wasser zum Fisch. Sie an Bord für ein Foto zu heben ist verboten.
 
6. Bluefin-Quoten
Die 12 ICCAT-Fischer, die mit Rute und Rolle unterwegs sind und auch Charter anbieten haben wieder insgesamt eine Quote von 60 Tonnen bekommen, also 5 Tonnen für jeden.
Charterboot- oder Privat-Skipper mit einem sogenannten Blue Tracker (GPS, das das Boot ortet) an Bord, können auf ein Quote bieten. Mittlerweile gibt es 12 Boote mit Blue Tracker. Die fünf mit dem höchsten Angebot bekommen den Zuschlag.  Um Boote bei Stichproben besser kontrollieren zu könne, wurde die Zahl der Häfen für Anlandungen an der kroatischen Küste auf insgesamt  28 begrenzt.