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IUCN: Bestände von vier Thunfischarten haben sich erholt

erstellt am: 07.09.2021 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): News, Umwelt

Vier der kommerziell gefangenen Thunfischarten sind auf dem Weg der Erholung. Dieser Erfolg wurde möglich, weil regionale Fangquoten durchgesetzt und die illegale Fischerei konsequent bekämpft wurde, wie die Weltnaturschutzunion (IUCN) am vergangenen Wochenende (4. September) auf ihrer Tagung in Marseille, Frankreich mitteilte. Demnach wurde der Atlantische Blauflossenthun auf der Roten Liste von „gefährdet“ auf „geringste Bedenken“ herabgestuft.

Allerdings gibt es starke regionale Unterschiede: Während die größere, östliche Population des aus dem Mittelmeer stammenden Bluefins in den letzten vier Jahrzehnten um mindestens 22 % (!) zugenommen hat, ist die kleinere, im westlichen Atlantik beheimatete Population dieser Art, die im Golf von Mexiko laicht, im gleichen Zeitraum um mehr als die Hälfte zurückgegangen.

„Die heutige Aktualisierung der Roten Liste der IUCN ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sich die Arten trotz des zunehmenden Drucks auf unsere Ozeane erholen können, wenn sich die Staaten wirklich zu nachhaltigen Praktiken verpflichten“, sagte Dr. Bruno Oberle, Generaldirektor der IUCN.

Zudem wurde der Bestand des Südlichen Roten Thuns (Thunnus maccoyii) von „stark gefährdet“ auf „gefährdet“ herabgestuft. Der Weiße Thun (Thunnus alalunga) und der Gelbflossenthun (Thunnus albacares) wurden beide von „potenziell bedroht“ auf „geringste Bedenken“ gesetzt.

Der Pazifische Rote Thun (Thunnus orientalis) wurde in dieser Aktualisierung von „gefährdet“ auf „potenziell bedroht“ gesetzt, da neuere Daten und Modelle zur Bestandsabschätzung vorliegen. Diese Art ist mit weniger als 5 % ihrer ursprünglichen Biomasse aber weiterhin stark dezimiert. Weitere Thunfischarten, die für diese Aktualisierung der Roten Liste neu bewertet wurden, sind der Großaugenthun (Thunnus obesus), der weiterhin gefährdet ist, und der Echte Bonito (Katsuwonus pelamis), für den weiteren „geringste Bedenken“ gelten.

Die schlechte Nachricht: laut IUCN sind mittlerweile 37 % der Haie und Rochen weltweit vom Aussterben bedroht, was in erster Linie auf die Überfischung zurückzuführen ist. Diese Bedrohung werde durch den Verlust und die Verschlechterung des Lebensraums sowie den Klimawandel noch verstärkt.

Die Rote Liste der IUCN umfasst nun 138 374 Arten, von denen 38 543 vom Aussterben bedroht sind.

Hier die IUCN-Kriterien für bedrohte Arten

    Ausgestorben (Englisch: Extinct)
    In der Wildnis ausgestorben (Englisch: Extinct in the Wild)
    Kritisch gefährdet (Englisch: Critically Endangered)
    Gefährdet (Englisch: Endangered)
    Verletzbar (Englisch: Vulnerable)
    Potentiell bedroht (Englisch: Near Threatened)
    Geringste Bedenken (Englisch: Least Concern)
    Fehlende Daten (Englisch: Data Deficient)
    Nicht bewertet (Englisch: Not Evaluated)