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Haken tauschen an künstlichen Ködern

erstellt am: 25.08.2013 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Gerät & Technik

Minderwertige Haken und Sprengringe halten Thunfischen und anderen Boliden aber oftmals nicht stand und müssen ausgetauscht werden. Doch was sind passende Alternativen? Ob Wobbler, Popper oder Stickbait: Viele Modelle sind sehr fängig. Minderwertige Haken und Sprengringe halten Thunfischen und anderen Boliden aber oftmals nicht stand und müssen ausgetauscht werden. Doch was sind passende Alternativen? Das heikle Thema ereilt jeden Meeresangler und ist deshalb wert, hier diskutiert zu werden. Anlass ist folgende Anfrage, die ich unlängst erhalten habe: Hallo Jürgen, nun bin ich in Deinem Buch auf das Kapitel Wobbler gestoßen. Die Aussage, dass die Bissausbeute bei den Bonitas mit Zwillingshaken ohne Sprengring schlecht ist, kann ich vollumfänglich bestätigen. Mir sind dieses Frühjahr ja gleich zwei schöne Tunas im Drill abgekommen. Die Zwillingshaken vom Bonita habe ich entfernt, nur leider läuft er nicht mehr und springt ab 4-5 Knoten aus dem Wasser. Das gleiche passiert mir oft beim „Tuning“ von konventionellen Wobblern mit Tauchschaufel. Als relativ unempfindlich stellte sich der Speed Pro von Wiliamson heraus. Ist das ein Thema fürs BG4U? Mich würden die Erfahrungen über Laufeigenschaften, die Bissausbeute und die erfolgreichsten Positionen hinterm Boot sehr interessieren. Hier mal ein paar vorher nachher Bilder: Der rot/schwarze Yo Zuri Bonita brachte zwei Tunabisse direkt im Schraubenwasser. Die beiden Zwillingshaken habe ich mit jeweils zwei Sprengringen an den blauen Speed Pro von Wiliamson montiert. Der weiße Australian Runner ist ab Werk mit verlöteten Sprengringen, Wirbel und (m.E. zu dünnen) Einzelhaken montiert. Den Zwillingshaken am Braidrunner in der Farbe Yellowfin habe ich Wirbel vorgeschaltet. Was hältst Du von den Montagen? Meine Antwort darauf: Ich würde bis auf das rot/schwarze Lure keine der Montagen so fischen: Das gilt prinzipiell für Doppelhaken. Mit ihnen habe ich persönlich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Zu den Bonitas: Der kleine 14 cm lange mit 80 gr läuft grundsätzlich schlechter als der 17 cm mit 126 gr – was an der Größe der Stirnfläche liegt, die ja als „Tauchschaufel“ wirken soll. Große und schwere Haken verändern das Laufverhalten vor allem des kleineren Wobblers stark: Ein schwerer Einzelhaken am Ende lässt die Stirnfläche dann nach oben schauen und veranlasst, dass der Wobbler springt. (Dies dürfte auch für den weißen Australian Runner gelten.) Zudem kann der lange Hakenschenkel im ungünstigen Fall wie ein Hebel wirken, über den der Fisch sich befreien kann. – Umso mehr, wenn der zweite Haken außen am Gesicht einschlägt. Ich plädiere deshalb für spezielle kurzschenklige (und damit auch leichtere Einzelhaken) mit einem um 90 ⁰ versetzten Öhr, wie etwa dem Jigging Single Sergeant 'N JS-1 von Decoy in den Größen 1/0-8/0 Eine weitere Alternative mit verlötetem Öhr ist der Single SW OH 2100 von OMTD in den Größen 1/0-6/0. Die Firma Molix nutzt diesen Haken an ihren Lures. Solch eine Montage zeigt der schwarz-roten Bonita auf dem ersten Bild links unten. An solchen kleineren Lures reicht meiner Meinung nach auch ein Haken auch völlig aus. Manch einer, der die Haken hierzulande nicht bekommt (Marc Inoue kann sie liefern: marc@maguro-fishing.com) greift auf den Owner SJ-41 (einen Jig-Haken) zurück. Dessen Öhr steht allerdings waagrecht zum Hakenbogen. Man muss deshalb zwei Sprengringe einsetzen, damit der Haken senkrecht hinter dem Köder steht. Wobei zwei Sprengringe übrigens kein Fehler sind: Durch ihr Spiel verhindern sie, dass der Haken sich am Lure verkantet. Allerdings ist das Öhr des SJ-41 doch etwas klein für kräftige Sprengringe. Falls ein Drilling eingesetzt werden soll (was beim Thunfischangeln mit breiten Taumeljigs oder Stickbaits durchaus sinnvoll ist), kann man zu weiche Haken ersetzen durch den 4x starken Owner ST 66 oder den 5x starken ST76 Tropical. Owner lässt sich die Haken in Gold aufwiegen. Eine preisgünstige und durchaus verlässliche Alternative sind die entsprechenden Modelle von VMC. An kleinen bis mittelgroßen Lures montiere ich den 4x starken und verzinnten 8527 Fishfighter. Er wird in den Größen 6 bis 5/0 hergestellt: Für große Popper im Einsatz auf GT und andere Riffräuber mit entsprechend starkem Kiefer ist mir der Hakenbogen des Fishfighter allerdings etwas zu eng. Ich setze dann dort den 7560 Tropic Sparkpoint ein und habe mit dem 6x starken Haken bislang keine negativen Erfahrungen gemacht. Das alles hier ist aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Auch ich bin dankbar für weitere Tipps und Anregungen!