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El Niño: Korallenbleiche in den Malediven – Haie ziehen nach Norden

erstellt am: 15.09.2015 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Umwelt

In den Malediven hat das Klimaphänomen El Niño in den vergangenen Wochen bereits zu einer Korallenbleiche an zahlreichen Riffen geführt und vor der mexikanischen Halbinsel ziehen die Haie weg, nach Norden.
Von Jürgen Oeder
Auf den Malediven hat das Klimaphänomen El Niño in den vergangenen Wochen bereits zu einer Korallenbleiche an zahlreichen Riffen geführt. Besondern  betroffen sind die Atolle im Süden, wie  die NOAA Coral Reef Watch mitteilte. Die Korallenbleiche ist dort demnach schlimmer, als Experten es mit Blick auf die erhöhten Wassertemperaturen erwartet hatten und wird bis mindestens Ende September anhalten. Korallenbleiche ist die Folge von Hitzestreß:  Korallen verlieren dabei symbiotische Algen, die in ihrem Gewebe leben und ihren „Wirten“ über Photosynthese mit Nahrung versorgen.  –  In und über diesen lebensarmen Riffen zu angeln, macht dann wenig Sinn.  Maledivenangler, die bereits Wohnboote gebucht haben, sollten deshalb in die Atolle nördlich von Male ausweichen.

Aber auch an den Küsten des Westpazifiks und bis in die Karibik hinein müssen Angler müssen mit sehr hohen Wassertemperaturen und Korallenbleiche rechnen, wie die Karte oben zeigt. Der NOAA zufolge hat El Niño auch Auswirkungen bis in die Karibik. Dort steigen die Wassertemperaturen bereits und sollen ihren Höchstwert zu Beginn des Winters erreichen.

Vor der südlichen Mexikanischen Halbinsel sind die Wassertemperaturen bereits so hoch, dass Hammerhaie dort offenbar kein Futter mehr finden und nach Norden wegziehen, wie ein besenderter Hai nun bewies:
Der Hai war vor Südkalifornien laut NOAA mit einem Sender versehen worden und legte innerhalb von zwei Monaten die erstaunliche Strecke von 1600 km zurück. Der Raubfisch schwamm zunächst von der südkalifornischen Insel San Clemente bis auf die mittlere Höhe der Baja California. Weil er dort nach Ansicht des NOAA-Wissenschaftlers Russ Vetter wegen des warmen Wassers aber zu wenig Nahrung fand, kehrte er um nach Norden und zog über San Clemente hinaus bis vor die kalifornische US-Stadt Ventura.

El Niño hat die ansonsten sehr kühlen Gewässer vor Kalifornien inzwischen so erwärmt, dass dort in den vergangenen Wochen immer mehr Hammerhaie gesichtet wurden. Die NOAA-Wissenschaftler sind nun gespannt, wie weit ihr besenderter Hai noch nach Norden ziehen wird. Dies könne Aufschluss geben, wie sich der natürliche Lebensraum der Fische infolge des Klimawandels verschieben werde.