WWF: Illegaler Thunfang stark zurückgegangen

Der illegale fang von Blaufossenthunen im Mittelmeer ist stark zurückgegangen. Es gebe nun sehr viel mehr Kontrollen über die Fangboote, erklärte der für Fischerei zuständige Leiter des WWF in Spanien, Raul Garcia gegenüber der Informationsplattform EFEAGRO. Garcia verwies zur Begründung, dass vor allem in spanischen Gewässern nun schärfer als in anderen Mittelmeerländern kontrolliert werde.

Unterdessen rüsten sich die Ringwadenboote der Balfegó Gruppe für ihren Fang ab dem 26. Mai. Ihre Quote beläuft sich auf 1435 Tonnen, einschließlich der zugekauften wie etwa aus Frankreich. Für das Unternehmen werden auch 5 Purse Seiner aus Frankreich fischen.

Der Generaldirektor der Balfegó-Gruppe, Juan Serrano, sagte EFEAGRO, dass diese Fangsaison wegen des guten Bestands an Thunen „entspannter“ sein werde als früher.

Spanien hat die mit 2.504 Tonnen die größte Quote in Europa. Diese Menge entspricht 20% der zulässigen Gesamtfangmenge (TAC) für alle ICCAT- Fangflotten (13.400 Tonnen).

Neu für die Balfegó-Boote ist die Einführung von stereoskopischen Kameras, die den Fang und den Transfer der Fische in die Mastkäfige überwachen. Mit den Aufnahmen kann die Zahl und das Gewicht der Thune präziser als bisher bestimmt werden.

40% des Fangs gehen nach Japan, gefolgt von den USA, Ländern der EU, Korea, China oder Abu Dhabi. Der Manager befürchtet wegen der Abwertung des Yens aber allein dort einen Einnahmeverlust von 15%.

Insgesamt steht der Handel wegen der Corona-Pandemie vor einer schwierigen Saison. In den Netzfallen an der Festlandküste vor Tarifa wurden bereits 117 Thune entnommen und ein Großteil bei minus 60⁰ C für den Export schockgefroren. Die Vermarktung des restlichen Frischfischs ist wegen Corona allerdings schwierig. Es fehlen die Touristen in den Restaurants und Hotels. Balfegó bietet nun in Spanien per Internet gefrorenen Thunfisch an, für 34 bis 58 Euro je Kilogramm. Spanische Hausfrauen kaufen traditionell aber eher Grundfischarten oder Schwertfisch statt Thun.

Von Absatzproblemen berichten auch die Fangboote auf den Balearen. Wegen der geschlossenen Restaurants werden nun alle Thune in den Supermärkten von Eroski und Mercat Nou zum Verkauf angeboten.

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