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Winterfischen auf Amberjack in Kroatien
Der Kontrast könnet nicht größer sein: Wer das kleine Hafenstädtchen Jezera auf der kroatischen Kornaten-Insel Murter vom Thunfischangeln im Sommer kennt, der hat ein belebtes Bild vor Augen: Viele Boote mit flatternden Wimpeln, Leben auf dem Steg, Tonis Cafe brechend voll und die Perlenkette von Restaurants rund um den Hafen auch. (joe) – Der Kontrast könnet nicht größer sein: Wer das kleine Hafenstädtchen Jezera auf der kroatischen Kornaten-Insel Murter vom Thunfischangeln im Sommer kennt, der hat ein belebtes Bild vor Augen: Viele Boote mit flatternden Wimpeln, Leben auf dem Steg, Tonis Cafe brechend voll und die Perlenkette von Restaurants rund um den Hafen auch.
Und nun an jenem Samstag Anfang März? – Alle Gehwege hochgeklappt wie in einem protestantischen Dorf auf der schwäbischen Alb am Sonntagnachmittag. Tonis Cafe: geschlossen, Kanobi Leut: geschlossen, und alle anderen Restaurants bis auf eines auch.
Von Leben an Land also keine Spur, auf dem Wasser um den berühmten Leuchtturm Blitvenica aber umso mehr: 14 Boote habe ich gezählt, vom kleinen Schlauchboot mit zwei Anglern bis hin zu einem Touristen-Dampfer, den 52 Mann eines slowenischen Angelclubs kurzerhand zu ihrer „Battle-Station“ umfunktioniert hatten.
Warum auch ich auf einer 38 Fuß Yacht mitten unter ihnen war, hatte denselben Grund: Amberjacks, in der Kingsize-Klasse waren zu fangen – mit schnell geführten Jigs.
Ich hatte wenige Tage zuvor bei Skipper Georg Blänich angerufen und erwähnt, dass ich im slowenischen Ljubljana zu tun hätte. Georgs Reaktion: „Na dann komm vorbei, wenn sich der Wind legt, was er soll, haben wir eine Chance auf Amberjacks.“
Dass sich die Bernsteinmakrelen den Winter über an markanten Unterwasserfelsen in großer Zahl versammeln – und gejiggt werden können, wurde 2011/2012 entdeckt. Rund 20 Tonnen Fisch zogen damals Hobby-Angler aber auch Berufsfischer in jenem Winter aus dem Wasser: Immer dann, wenn sich das Meer nach einigen stürmischen Tagen wieder beruhigt hatte.
An unserem Samstag waren die Fische noch nicht wirklich in Beißlaune. 4-5 Amberjacks bis 60 kg und ein gejiggter Blauflossenthun waren die eher mäßige Ausbeute. Zwei Tage danach sei es dann „richtig gut“ gewesen, sagte Georg später. Aber das kennen Thunfischangler auch vom Sommer. Nur ein Tag zu Angeln, das ist Glückspiel pur.
Mitten unter uns (und neu für mich) war ein aggressiv-schnittiges Boot mit der Aufschrift „Policija“. Die Uniformierten überzeugten sich nach jedem der wenigen Drills, dass unter den gekehlten Fischen keine Blauflossenthune waren. Kontrollen, wie man sie sich vor allem bei den Berufsfischern wünscht.
Die beiden glücklichen Angler, die wir beim Drill und der Landung eines gut 30 kg schweren Amberjacks beobachteten, mussten ihren Fang aber nur kurz in die Höhe halten und für die Polizeigab es nichts zu beanstanden.
Für dieses Jahr ist die Saison auf Amberjack nahezu vorbei. Sie reicht von November bis Ende März. – Im nächsten Jahr bin ich dann wieder dort, mit mehr Zeit und jenem „Wunder“-Jig der besser fängt als alle anderen – wenn es denn beißt.