Weiße Haie wandern weit – Die Fettleber hilft

Vor ihren oft mehrere tausend Kilometer langen Wanderungen legen sie ein ordentliches Treibstoffdepot in Form von energiereichem Fett an. Weiße Haie nutzen dazu ihre Leber als Speicher (joe) – Vögel tun es, Aale und Weiße Haie auch: Vor ihren oft mehrere tausend Kilometer langen Wanderungen legen sie ein ordentliches Treibstoffdepot in Form von energiereichem Fett an. Weiße Haie nutzen dazu ihre Leber als Speicher: Auf ihren Wanderungen, etwa von Kalifornien bis zu vermuteten Hochzeitsplätzen östlich von Hawaii, schwimmen sie über tausende Kilometer durch aquatische Wüsten ohne große Chance auf Beute. Den Weg können sie dank ihrer Leber gleichwohl bewältigen, wie nun Wissenschaftler um den Biologen Gen Del Raye von der Stanford University in Pacific Grove/USA herausfanden.

Die Leber Weißer Haie macht etwa 25 Prozent ihres Körpergewichts aus. Eine rund 450 kg schwere Leber enthält dann 400 Liter konzentriertes Öl mit einem Brennwert von zwei Millionen Kilokalorien. Um den Verbrauch des Öls bei den Hai-Reisen nachzuweisen, versahen Wissenschaftler knapp 100 Weißen Haie vor Kalifornien mit Mini-Comuter, die ständig Position, Beschleunigung, Tauchtiefe und Temperatur maßen und diese Daten per Satellit übermittelten. Der Gedanke: Die fettreiche Leber beeinflusst den Auftrieb der Tiere. Am Sinkverhalten der Fische könne dann ermittelt werden, wie viel Fett sie während ihrer Wanderung verbrennen.

Die Studie bestätigte dann die naheliegende Vermutung, dass der Auftrieb der Haie während ihrer Wanderung beständig abnahm und sie die Kraft und Schlagzahl ihrer Schwanzflosse erhöhen mussten, um nicht abzusinken. Dieses zunächst banal klingende Ergebnis ist gleichwohl von Bedeutung: Können Weiße Haie in ihren küstennahen Revieren nicht genügend Reserven anfressen, etwa weil Seehundbestände wegen Überfischung zurückgehen, sind auch die Bestände der Haie bedroht.

Dass Weiße Haie bei ihren Wanderungen enorm große Strecken zurücklegen können, ist bereits bekannt. So beschrieben Forscher 2005, wie ein „Nicole“ (nach der Schauspielerin Nicole Kidman) getaufter Haidame vermutlich zur Hochzeit binnen neun Monaten von Südafrika nach Australien und wieder zurück schwamm und dabei eine Strecke von 20.000 Kilometern zurücklegte.

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