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Vermüllte Meere – Fische zwischen Damenbinden am Meeresgrund
Ob zu Wasser. Lande oder in der Luft: Wir haben unserer Erde ganz offensichtlich den totalen Krieg erklärt. Diesen Eindruck bekam ich beim Anblick von Fotos zur Vermüllung des Mittelmeers. In der nun im Januar veröffentlichen Studie „The quest for seafloor macrolitter: a critical review of background knowledge, current methods and future prospects” heißt es: Die Straße von Messina zwischen Sizilien und Italien liegt die weltweite größte Müllhalde im Meer. An einigen Stellen fänden sich „mehr als eine Million Müllobjekte pro Quadratkilometer“, heißt es in dem umfangreichen Papier, dass nun im Wissenschaftsjournal Environmental Research Letters veröffentlicht wurde.
Nicht nur im Marianen-Graben in 10.9000 m Tiefe, auch am tiefsten Punkt des Mittelmeer findet sich schon Müll. Experten warnen, dass strömungsbedingt an einigen Stellen im Meer Müll in Mengen vorkommt, die großen Müllhalden an Land entsprechen.
Den Wissenschaftlern unter Leitung der Universität von Barcelona zufolge ist Müll im Meer eine Gefahr für annährend 700 verschiedene Spezies, 17% davon werden bereits auf der Roten Liste der bedrohten Arten erfasst. Die Gefahr geht nicht nur von verlorenen Netzen aus, in dem Müll finden sich auch Schwermetalle, Pestizide, Herbizide, und sogar radioaktive Substanzen, die all im Meer kaum abbaubar sind und lange ihre giftige Wirkung entfalten.
Zum Glück wissen die Besucher von Fischrestaurants an Kataloniens Küsten nicht, in welcher Nachbarschaft die gar so leckeren Krustentierchen oder Fische auf dem Teller zuvor gelebt haben könnten: Zwischen Damenbinden im Meeresgrund!