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Uff, Mission erfüllt
Die Aufgabe klang leicht: Milan, der 10-jährige Enkel meiner Schwägerin wollte „unbedingt“ bei mir um Karlsruhe einen Barsch an der Spinnrute fangen. Vor rund 2 Monaten hatten er und sein Vater Jonas in Köln die Prüfung für den staatlichen Fischereischein bestanden aber vom Angeln im Großen Ganzen und Gummifisch am Jigkopf im Speziellen noch nicht so richtig den Plan. Und da ich derzeit nun nicht in die große weite Welt kann, dachte ich „back to he roots, den beiden kann geholfen werden“.
Mit meinem Spezi Mario, einem hier im Raum bekannt guten Zander- und Barsch-Angler als Guide und dessen Freund Janyk zogen wir dann am vergangenen Samstag los. Vor dem Sturm, der in Südfrankreich und Norditalien Verwüstungen angerichtet hatte, hier in der Nacht auf Sonntag mit Spitzen um die 80 km/h ankam und zuvor das Barometer fallen ließ.
Seine Vorboten, eine Regenfront und hässlicher Wind machten das Fischen am Samstagvormittag ungemütlich. Mario legte einen kleinen Krauthecht mit etwa 40 cm vor, den Milan zurücksetzen durfte und der sein Gemüt gleich aufhellte. Aber so richtig heiß machte ihn dann ein weiterer Hecht, den Janyk auf einem Barschköder fing. 117 cm war der Esox lang, gute 10 kg feist und durfte wieder schwimmen.
Nach einem Vesper am Auto (mit „lieber Cola statt Tee“ für Milan) riss dann der Himmel auf, die Sonne kam durch und der Wind schlief ein. „Soooo schön sollte Angeln immer sein“, sagte Milan, einen Fisch hatte er bis dahin noch immer nicht. Was er aber hatte, war Abschauen wie Mario fischte: Dessen Technik, mit dem Absinken lassen des Köders bis die Schnur erschlaffte, dem Rutenschwipp aus dem Handgelenk zum Aufsteigen des Shads und dem gleichzeitigen Einkurbeln der Schnur hatte sich Milan bald verinnerlicht und mich damit beeindruckt. 5 Stunden ohne einen Biss und so bei der Sache: „Milan wird ein Guter, einer von uns“, dachte ich.
Nachmittags war dann ich dran: Ein 33er Barsch, sicher von Petrus geschickt, hob die Stimmung abermals. Danach weiter tote Hose. Ich hatte dann abends um 19.00 Uhr schon Kreuzweh und alle Hoffnung insgeheim aufgegeben. Aber Milan, Jonas und Mario vorneweg waren unermüdlich am Angeln, es dämmerte schon.
Auf meinen Ausruf „letzte Würfe, Feierabend!“ schlug es dann ein. Erst bei Jonas und dann bei Milan, beide fingen ihren „personal best Barsch“. Bei wem die Erleichterung größer war: mir, Milan oder seinem Vater, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall: „Uff, Mission doch noch erfüllt!“
Für mich bestätigte sich aber wieder einmal „Angeln ist eine Schule fürs Leben“. Hoffnung, Freude, Enttäuschung, Frustrationstoleranz und befriedigende Bestätigung für das Durchhalten lernen Kinder beim Angeln wie sonst kaum wo.
Beide fuhren dann frohgemut am Sonntag zurück nach Köln. Dort warten auf sie laut Angelschein nun über 200 km Rheinstrom!!! Und wenn nun der eine oder andere von euch den beiden sympathischen Junganglern im Großraum Köln mal mit etwas Angelpraxis an die Hand gehen kann – ich würde mich sehr darüber freuen!