„Spillover“ – Mehr Fänge durch Schutzgebiete

Meeresschutzgebiete nehmen Berufsfischern zwar Fischgründe weg, doch letztlich profitieren sie davon. Der Nachweis, wie groß der Nettoprofit durch den sogenannte Spillover ist, also das Herauswandern von Arten aus Schutzgebieten, haben nun Wissenschaftler aus Kalifornien nachgewiesen. „Wir haben herausgefunden, dass man nicht nur das verlorene Gebiet ausgleicht, sondern sogar die Fischerei insgesamt verbessert“, sagt Dan Reed vom UC Santa Barbara’s Marine Science Institute.

Spiny Lobster, Foto: CDFW

Das Team um Reed verglich vor der kalifornischen Küste Langustenpopulationen und Fangaufzeichnungen, weil der Nachweis an den Krabblern in Fangkörben leichter und genauer zu führen war als an umherschwimmenden Fischen. Das Ergebnis der Studie war verblüffend. Die jährlichen Langustenfänge an den Grenzen der Meeresschutzgebiete hatten sich in den sechs Jahren nach deren Einrichtung mehr als verdoppelt, obwohl die Fischereifläche in diesem Gebiet um 35 % reduziert worden war! Im Gegensatz dazu blieb der jährliche Fang in den Vergleichsgebieten ohne Schutzzonen über diesen Zeitraum relativ unverändert.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ähnliche Zahlen für die Fischerei gelten. Es gibt nun damit wohl keine Argumente mehr gegen die Einrichtung von Schutzgebieten mit Fangverboten.

Quelle: Scientific Reports, 2021; 11 (1) DOI: 10.1038/s41598-021-82371-5

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