Spanien – Keine Wolfsbarsche

Wenn der Wind bläst und die Brandung aufläuft, im Surf auf Wolfsbarsch angeln. Bei ruhigem Wetter und Meer weit raus fahren zu den Thunfischen und dort drillen. Wenn noch Zeit ist, auch mal einen Jig an den Muschelbänken und den Thunfischkäfigen für einen Amberjack riskieren. Da ja tatsächlich schon einige nachgefragt haben, wie es denn lief beim Wolfsbarschangeln zwischen den Jahren am Ebro und ich auch schon persönliche Auskünfte gegeben habe, jetzt nochmals kurz für euch alle.

Der Plan fürs Ebro Delta sah vor: Wenn der Wind bläst und die Brandung aufläuft, im Surf auf Wolfsbarsch angeln. Bei ruhigem Wetter und Meer weit raus fahren zu den Thunfischen und dort drillen. Wenn noch Zeit ist, auch mal einen Jig an den Muschelbänken und den Thunfischkäfigen für einen Amberjack riskieren.

An unserem Ankunftstag ging die Sonne schon sehr vielversprechend unter.

Die nächsten 2 Tage haben wir viele, viele Stunden im und vorm Surf verbracht und Wurf auf Wurf serviert, leider ohne zählbaren Erfolg.

Aber was soll’s. – Nachdem wir am ersten Tag im 'Plan B' gegessen hatten und alle guten Spanier bis einschließlich 6. Januar geschlossen hatten, kochten wir lieber selbst. Die Maispoularden, Rinderfilet-Steaks, selbsteingelegtes Lamm und die Riesenscampis
usw. usw. waren als Ausgangsbasis auch nur zum Niederknien gut.

Dann wurde das Meer so ruhig und das Wetter war so schön, das ich am 1.1.2014 nachmittags mit einem T-Shirt auf dem Boot stand und bei strahlendem Sonnenschein meinen Gummifisch ins Mittelmeer warf. Genial! – Aber leider auch sehr erfolgslos. Gleichwohl war die Stimmung von Richard und mir gut!

Am 6. Angeltag und dem gefühlt 15.555 Wurf spielten mir dann meine Augen vermeintlich einen Streich: Bei 12 Meter Wassertiefe und einer Wassertemperatur von 12,5⁰ C hatte ich einen Nachläufer auf meinen weißen Gummifisch. Und was sah ich da, ein Meter
hinter dem Köder und in 50 cm Tiefe? – nein, keinen Wolfsbarsch, keinen Amberjack und auch keinen Bluefin. – Ich erkenne einen Palometa schon noch, wenn ich einen sehe. Ein riesen Schiff tauchte da vor mir auf, glotzte mich genauso blöde an wie ich ihn, und dann verschwand das Ungetüm elegant mit einem großen Schwall wieder in die Tiefe. Superschöner Fisch, ich freue mich schon wieder auf September, wenn es den Kollegen an die Schuppen geht.

Richard hatte dann auch eine Methode gefunden wie man Pulpo auch ohne Blumenvase fangen kann. (Da musste ich ja an dich denken Gerhard, eigentlich wollte ich ja den 3. Arm von links für dich mitbringen)

Ansonsten ließen wir es uns gut gehen und entwickelten laufend neue Angelstrategien, die unbedingt noch ausprobiert werden müssen. Der Abschied fiel dann auch ohne zählbaren Erfolg etwas schwer: Das schöne Wetter, wir werden es schon vermissen.

Das heißt aber nicht, dass wir das Auto nicht noch vollgestopft hätten bis unters Dach. Auch ohne gefangenen Fisch mussten die verbrauchten Bestände wieder aufgefüllt werden.

Hier seht ihr den Serrano-Schinken, der auf dem BG4Y-Treffen verspeist wird. Der halbe Zentner Orangen ist schon sehr zusammen geschrumpft, es war übrigens gerade Erntezeit, die Teile schmecken so genial gut.

Naja, was man noch so braucht, vor allen Dingen der Yellowfin Thuna in Oliven Öl ist seeeehr zu empfehlen. Der Arroz Extra und Bomba aus dem Ebro Delta sind sowieso Legende.

Ach ja, ein wenig Cava, Wein und Olivenöl musste auch noch den Weg nach Deutschland antreten. Jetzt sind die Küchenzutaten wieder komplett. Nur das handgeschöpfte Salz aus Eucalyptus gab es erst wieder ab dem 7. Januar, das muss jetzt bis September warten.
Natürlich haben wir sehr ausgiebig Schinken und Cava sowie Wein vorher getestet und nur allerbeste Qualität mit gebracht. – Wie schon erwähnt, die Stimmung war immer gut. 

Also: Ein schöner erholsamer Urlaub, leider ohne Fisch, aber es gibt schlimmeres, so etwas mache ich immer gerne nochmals wieder. Es wurden übrigens vorher reichlich Wölfe gefangen, bestimmt werden jetzt auch wieder welche gefangen. Wir hatten einfach die
falsche Woche erwischt, passiert bei einer Woche Aufenthalt am Ebro Delta leider immer wieder.

Morgen wieder in die Firma, tschüss du süßes Leben, aber ich sehe Licht am Ende des Tunnels.

Beste Grüße
Reinhold

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