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Raubkarpfen und Killerbarben an der Spinnrute
Doch zum Glück verdanke ich es einem fliegenfischenden Freund, dass ich eine komplett neue Welt des Angelns entdecken konnte: mit Kunstködern an der Spinnrute auf Karpfen und Barben. Auf große Raub-Barben und carnivorische Karpfen, so groß wie Hulk, um genau zu sein. (Anmerkung der Redaktion vorab: Dieser Bericht handelt von großem Spaß mit großen Fischen, also Big Game; im Süßwasser zwar, aber die Story ist so außergewöhnlich, dass wir sie euch nicht vorenthalten wollen. Doch Karpfenangler aufgepasst, die Jungs mit der Spinne kommen, packt eure Liegen schon mal ein…)
Unlängst habe ich eine der aufregendsten Angeltechniken entdeckt; mitten in Spanien, wo ich lebe: Schon lange waren meine Freunde und ich am Sabbern, wenn wir als diese Videos mit Fliegenfischern anschauten, die in Flats auf umherstreifende Bonefish, Tarpon oder Red Drum angeln. In kristallklarem Wasser, wo Du die Fische auf Futtersuche entlang ziehen siehst und ihnen Deinen Köder direkt vor die Nase werfen und beinahe zuschauen kannst, wie sie ihn inhalieren.
Für mich, der nahezu schon Alles ausprobiert hat, gibt es mittlerweile keine aufregendere Art des Angelns als das. Das einzige Problem: Tropische Flats sind weit entfernt, Geld und Zeit dafür sind nicht immer vorhanden und die Familie verlangt immer mehr Aufmerksamkeit.
Doch zum Glück verdanke ich es einem fliegenfischenden Freund, dass ich eine komplett neue Welt des Angelns entdecken konnte: mit Kunstködern an der Spinnrute auf Karpfen und Barben. Auf große Raub-Barben und carnivorische Karpfen, so groß wie Hulk, um genau zu sein.
Meine erste Erfahrung machte ich mit Karpfen, nachdem sie abgelaicht hatten. Ich traf auf sehr aggressive, hungrige Fische, die sogar Stickbaits attackierten. Ich hatte zunächst – ganz vorsichtig – kleine, weiche Gummiköder montiert, um zu imitieren, was meine fliegenfischenden Freunde anboten. Aber nach einer Weile knotete ich einen „Piper“ an, eines der erfolgreichsten Stickbaits von Molix. – Und schon nach dem dritten Wurf drillte ich ein Cubera-ähnliches Süßwassermonster.
Meine weiteren Besuche der Hulks waren geprägt von vorsichtigem Anschleichen und dem Präsentieren kleiner Jigs mit etwa 5 cm langen Weichplastikködern in die Zugbahn der Fische. War ein Karpfen in der Nähe, genügte schon ein winziger Schwipp mit der Rutenspitze, um seine Aufmerksamkeit auf den Köder zu lenken, manchmal gefolgt von einem Anhieb und eine weiteren langen Drill.
Die Seen, in welchen wir angeln, haben einen beeindruckenden Bestand an großen Fischen. Ich erinnere mich jedenfalls nicht, Karpfen unter 6 kg gefangen zu heben. Fische mit 11 kg konnte ich schon landen und hatte Karpfen mit 15+ kg um mich, die im eigentlichen Wortsinn durch meine Beine schwammen. Und das ist genau der Punkt: In einigen Ecken, wie etwa flache Buchten, watet man umgeben von Karpfen, und die meiste Zeit muss man nicht einmal werfen. Lass deinen Köder sanft ins Wasser tropfen und die Karpfen schwimmen vertrauensselig drauf zu.
Wenn das Wasser in diesen großen, künstlich angelegten Staubecken fällt, ist das Waten nicht mehr möglich, weil es in dem dicken Schlamm zur Tortur wird. Dann wird vom Ufer aus geangelt und es schlägt die Stunde zielgenauer Würfe. Aber auch dann ist das Wasser so klar, dass man den Fisch sieht und sieht, wie der Köder auf den Grund sinkt – und der Karpfen ihn womöglich nimmt.
Für diese Angelmethode nutze ich vergleichsweise einfaches Gerät: Eine knapp 1,9 m lange Molix Fioretto Spinnrute mit 12 g Wurfgewicht, dazu eine Daiwa Bradia 2000 Rolle sowie geflochtene Schnur mit 10 lb Tragkraft und Fluorocarbon-Vorfächer.
Meine Auswahl an Kunstködern ist leicht und einfach. Es sind Markenprodukte, wie der 2,5 inch lange Molix Sator Wurm, der 1,75 inch kleine Valley Hill Dippin' Shad 1.75″, montiert an 2,5 g schweren Jighaken von OMTD oder Decoy. An hard baits benutze ich häufig den Molix' Piper und den Audace 65. Und ich bin schon gespannt, was im Frühling passiert, wenn die Karpfen vor dem Laichen aggressiv werden und ich ihnen dann meine Oberflächenköder anbieten werde. Ich weiß schon, sie werden kleine Popper nehmen, „walking the dog“ angeboten. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich das beweisen kann.
(Noch eine Anmerkung: Wer sich im Frühjahr auch mal an spanischen Killer-Karpfen versuchen will: Nicola, der Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch aber kein Deutsch spricht, vermittelt gerne einen Guide oder geht selbst mit, falls seine Frau ihn lässt. Und im nächsten Bericht erzählt er uns von den fleischfressenden Barben: „That's good fun too“, sagt er.)
Konatkt:
Nicola Zingarelli
caranx(at)caranx.net
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