Panama 2012: Die Rückkehr ins Paradies

Eigentlich hatte ich schon im Februar dieses komische Gefühl. Draußen waren es minus 10°C und der Bura-Wind zog mit 180 km/h übers Slowenien. Unruhig stand ich in meinem Laden, während ich meine großen Popper mit starken Drillingen bestückte und auf meine Jigging und Popperrollen eine neue Geflochtene aufspulte. Eigentlich hatte ich schon im Februar dieses komische Gefühl. Draußen waren es minus 10°C und der Bura-Wind zog mit 180 km/h übers Slowenien. Unruhig stand ich in meinem Laden, während ich meine großen Popper mit starken Drillingen bestückte und auf meine Jigging und Popperrollen eine neue Geflochtene aufspulte.

Panama City
Kopfschüttelnd schauten mich meine Freunde und Kumpels an und fragten:„Was zum Teufel hast Du denn vor“? – „Panama“ , antwortete ich ihnen, „ich mach mich bereit“. Okay, es sollte erst am 22 April losgehen, aber ich bin nun mal immer etwas aufgeregt, wenn es an meinen Lieblingsplatz auf dieser Erde zum Fischen gehen soll.
In diesem Jahr begleitete mich eine Gruppe meiner angelbegeisterten Freunde aus Slowenien, welche schon sehnsüchtig darauf warteten, ihr Glück in Panama zu versuchen.
Ich stand schon seit einiger Zeit mit John, dem Inhaber der Panama Sport Fishing Lodge in Kontakt und verfolgte natürlich die Wetter und Fangberichte. Komischerweise lief das Fischen in Panama gar nicht so rund wie es sein sollte, und das ausgerechnet zu den besten Zeiten des Jahres; Februar, März und April!


Doch schließlich kam eine Woche vor unserem Abflug von John die Durchsage: „Marc, Marlin und Thunfisch ist nicht mehr im normalen Bereich. Das Wasser kocht,-wir sind im roten Bereich! Wir haben täglich mehrere Marlin-Strikes und Thun über 200 Pfund auf Popper.“ – Es erübrigt sich zu sagen, dass ich bis zur Reise ins „gelobte Land des Fischens“ kaum mehr ruhig schlafen konnte.


Nach einem 12stündigen Direktflug, wir flogen von Amsterdam, erreichten wir den Tocumen International Airport in Panama City.
Ein freundlicher Mitarbeiter der Lodge empfing uns dort und brachte uns in Johns nagelneuem Range Rover zu unserem Hotel nach Panama City. Obwohl wir schon einige Stunden auf den Beinen waren, war keiner von uns müde. Alle waren wir aufgeregt, was uns denn am folgenden Tag erwarten würde.
Es waren wohl einige Vodka Red Bulls, Mojitos und Caipirinhas, die wir an diesem Abend noch tranken. Leider kann ich mich nur noch schwach daran erinnern, unsere Rechnung jedenfalls sagte mir, dass es ziemlich viele waren.


Am nächsten Tag fuhr uns unser Wagen in 5 Stunden zu unserer Lodge. Ein Begrüßungsdrink und schon gingen wir daran, unsere Ausrüstung klarzumachen. Natürlich war meine erste Frage:“ Und wie läuft das Fischen? Was habt ihr gefangen?“
Die Antwort wollte ich eigentlich nicht hören: John berichtete, dass die Bisse von heute auf morgen abrupt aufgehört haben. Die Tunas sind anscheinend sehr wählerisch geworden und fressen nur noch Kleintier, was es unmöglich macht, nahe an sie ranzukommen.


So etwas habe ich schon einmal gehört, denn es klang wie die Berichte von der Adria. Glücklicherweise hatte ich nicht nur große Köder dabei, sondern auch die kleineren Nummern, mit welchen ich im Mittelmeer auf Thunfisch losziehe.
Die Hoffnung stirbt zuletzt; immerhin war es unser erster Tag. John gab uns sein neuestes Boot: Eine schnittige Palmetto 33 mit Steuerstand in der Mitte, perfekt zum Jiggen und Poppern!
Als wir dann draußen waren, kam es mir vor, als ob wir zum Little Tunny-Fischen vor Blitvenica an den kroatischen Kornaten unterwegs waren. Kaum hatten wir eine kleine Thunfisch-Schule ausgemacht, die sich zum Fressen an die Oberfläche kam, waren sie auch schon wieder verschwunden, um sich dann eine Meile entfernt wieder sehen zu lassen. Vor uns, hinter uns, rechts und links, doch nicht dort, wo wir mit einem Wurf hingekommen wären!


Zum Glück hatten wir kleine Casting Lures dabei, so dass wir ein paar Gelbflossenthune in der 10-15 kg Klasse landen konnten. Die anderen Boote, auf welchen mit großen Poppern gefischt wurde, fingen dagegen nicht.
Da draußen nicht wirklich was zu fangen war, entschieden wir uns, die kommenden Tage unter der Küste zu fischen, um dort unser Glück auf Cuberas, Jacks und Roosterfish zu probieren. Wir angelten um Coiba Island, den Islas Secas Paridas, wo wir mit Poppern und Köderfisch unseren Spaß hatten.
An einem Tag, wir fischten während der aufkommende Flut am Morgen um die Insel Paridas, hatten wir nahezu bei jedem Wurf einen, manchmal mehrere Rooster, welche unseren Poppern hinterherjagten: Die fängigsten Modelle waren der Heru Cubera Popper mit 100 Gramm Wurfgewicht und der Splasher von Sebile.


Die letzten Tage wollten wir dann doch noch unser Glück draußen auf Marlin und Thunfisch probieren. Als wir die Spots rund um Isla Montuosa und der Hannibal Bank erreichten, gab es bei den Tunas zwar einiges mehr an Aktivität, doch leider konnte wir keinen großen an den Haken bekommen.


Zu unserer Überraschung gaben sich aber ein paar Goldmakrelen der 20-kg-Klasse die Ehre, welche wir von unserem Spinngerät überzeugten. Gefangen wurde sie mit einem Baby Runboh von Smith und dem damals Neuesten von den Nature Boys, dem Surfish Tuna.
Die Anwesenheit der Dorados war ein weiteres Zeichen, dass irgendetwas nicht ganz so war, wie es sein sollte. Eigentlich kommen die Dorados nach Panama zum Überwintern, und das in der Zeit von November bis Dezember.
Doch an unserem letzten Tag sollten wir doch noch erleben, wie das Fischen in Panama sein sollte. In Montuosa kochte das Wasser von Fisch! Thunfische, soweit das Auge reichte, jeder Wurf ein Treffer. Die Fische raubten so dicht beieinander, dass wir leider auch etliche Abrisse zu beklagen hatten, die durch die Schulen verursacht wurden, welche beim Durchqueren unserer Schnüre, diese durchschnitten.


Nachdem die Tunas ihr Frühstück beendet hatten, wollten wir uns den Rest des Tages schließlich noch dem Fisch widmen, wegen dem wir eigentlich gekommen waren – dem Schwarzen Marlin.
Wir schleppten ein paar Bonitos um die Spots um die Insel Montuosa herum, doch warum rumreden, wir hatten keinen Erfolg. Das Wasser war grün, was noch nie eine gute Voraussetzung war, um einen Raubfisch, egal welcher Art, an den Haken zu bekommen.
Ein Boot, welches um die Insel Secas fischte, hatte mehr Erfolg, sie hatten drei Marlin Strikes und konnten zwei davon verwerten.


Ich habe nach meiner Reise 2011 mit vielen guten Fischen diesmal gelernt, dass man sich seinen Preis sogar in einem Paradies manchmal hart erarbeiten muss. Alles in allem hatten wir eine großartige Reise mit einer Spitzengruppe erlebt und dabei tolle Erfahrungen gemacht.
Eins ist sicher, ich komme zurück
Wir sehen uns auf See, Euer Marc Inoue
(Anmerkung der Redaktion: Bis Anfang 2012 wütete im gesamten Westpazifik einer der stärksten La Niña -Nina-Phänomene. Das Wasser war deshalb kälter als normal, „grün“, und das Fischen entsprechend schwierig).

Hier nun noch einige Impressionen von Marcs Reise im Jahr 2011


Große Snapper…



…große Yellowfintuna…



… und sehr kampfstarke Roosterfish zeichneten diesen Trip aus.

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