Ostseesilber vor Rügen

Der strahlende Sonnenschein und die nahezu glatte See konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch immer Winter herrschte: Die Wassertemperatur schwankte zwischen 1,4 Grad Celsius in der Spitze und 0,8 Grad als tiefstem Wert. Da sollten Fische beißen? – Ich erinnerte mich an mein einziges Lachsfischen zuvor mit Peter Döbler vor 15 Jahren an einem Rosenmontag. Peter lag mit 39 Grad Fieber in der Kajüte und wir kurbelten bei 5 Grad Wassertemperatur Fisch um Fisch aus dem Wasser.
(joe) – Nun also doch auf Ostseelachs vor Rügen. Nach einigen Irrungen und Wirrungen fischten Freund Fabian und ich am „Oster-Dienstag“ von Glowe aus.

Die vorher vereinbarte Charter war aus familiären Gründen zwar geplatzt, doch Rainer Westendorf, der Freund eines Freundes ließ sich von diesem breitschlagen und nahm sich kurzfristig Zeit für uns.


Am Nachmittag des Ostermontags angekommen, wurden unsere Gesichter im Hafen von Glowe allerdings lang: Der Wind hatte die Ostsee sosehr aufgewühlt, dass Rainer mit seinen Gästen vorzeitig zurückfahren musste. – Sogar sein fünf Monate junger Jagdhund, der mit an Bord war, hatte Rainer zufolge ausgiebig gereihert.

Die restlichen Pflaster gegen Seekrankheit, die uns Rainer dankenswerterweise besorgte, klebten dann schnell hinter unseren Ohren und wir beschlossen den Abend auf dem Balkon im 1.OG des Hotels „Schaabe“. Bei Minusgraden zwar, dick eingemummt und mit Blick auf die Leuchtreklame des Supermarkts auf der anderen Straßenseite, aber mit einem Glas allfeinstem Karibik-Rum in der Hand und dem weichen Rauch einer Havanna-Zigarre, die Fabian von seinem Cuba-Trip mitgebracht hatte. – Das hatte was!
Nach einem ausgiebigen Frühstück nach dem Motto „Wenn schon seekrank, dann aber richtig“ und der Fahrt aus dem Hafen fanden wir vor: Ententeich und Kaiserwetter!


Der strahlende Sonnenschein und die nahezu glatte See konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch immer Winter herrschte: Die Wassertemperatur schwankte zwischen 1,4 Grad Celsius in der Spitze und 0,8 Grad als tiefstem Wert. Da sollten Fische beißen? – Ich erinnerte mich an mein einziges Lachsfischen zuvor mit Peter Döbler vor 15 Jahren an einem Rosenmontag. Peter lag mit 39 Grad Fieber in der Kajüte und wir kurbelten bei 5 Grad Wassertemperatur Fisch um Fisch aus dem Wasser.
Doch Rainer, der mittlerweile zehn Ruten auf seinem Kajütboot (mit Heizung) ausgelegt hatte (sechs über die Sideplaner und je zwei an den beiden Downriggern) beruhigte mich: „Lachse beißen zwischen 4 Grad und 8 Grad Wassertemperatur zwar am besten, aber sie gehen auch jetzt an den Haken“, sagte er.


Die Ruhe und Zuversicht die er dabei ausstrahlte, muss auch die Fische überzeugt haben: Am späteren Vormittag hatten wie einen Doppelstrike auf die Downrigger in etwa 23 m Tiefe. Mein Fisch fiel zwar kurz vor dem Boot vom Haken, aber Fabian, der in seiner kanadischen Kampfmontur aussah wie die Karikatur eines Tour-de-France-Fahrers konnte den ersten Salmo salar seines Anglerlebens landen. Entsprechend groß war seine Freude (und die seiner Familie, die den Fisch gebeizt – mit 20 Jahre altem Cognac – serviert bekam).


Nach einer längeren Pause kamen die Lachse dann wieder in Laune und ich konnte mich über einen Biss am Backbord-Sideplaner freuen. Vorsichtig gedrillt, blieb der Fisch diesmal hängen und wurde von Rainer vollendet am Kopf gegafft.


Das war dann unsere Tagesausbeute. Für den Mittwoch war die Wetterprognose für mehrere Tage allerdings so durchwachsen, dass auch Rainer meinte, besser nicht rauszufahren.
Mein Fazit: Das Ganze hat Wiederholungspotenzial. Rainer Westendorf ist ein umsichtiger Mann, der sagt, was er macht und der macht, was er sagt. Der erfahrene Skipper gibt Newcommern in Sachen Lachs gerne die nötigsten Tipps und ist zu erreichen unter Tel: 0173-2412334 oder per mail: westendorf71(ad)googlemail.com

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