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Mehr Exoten um die Balearen
Um die Balearen finden sich immer mehr exotische Fischarten: In den vergangenen vier Jahren wurden 38 Zuwanderer registriert, wie der für Biodiversität zuständige Generaldirektor Llorenç Mas im Namen der balearischen Landesregierung mitteilte.
Die Regierung hatte 2015 eigens ein Rare Fish Data Register (Dapera) eingerichtet, das Funde exotischer Spezies erfasst. Diese Migranten kamen entweder über den Suezkanal aus dem Roten Meer oder konnten wegen des wärmeren Atlantikwassers, das ins Mittelmeer einströmt zu den Balearen vordringen.
Für uns Angler interessant ist der Blue Runner oder Bluestripe Jack. Er kam aus dem Atlantik und hat mittlerweile das gesamte Mittelmeer für sich entdeckt. Der Vertreter der Stachelmakrelen ( ) wird meist 40 cm lang (max. 70 cm) ist sehr kampfstark und ein ausgezeichneter Speisefisch. Blue Runner sind oval-länglich und seitlich abgeflacht. Der Rücken ist bläulich-grün gefärbt, die Flanken sind silbergrau bis goldfarben und der Bauch silbrig weiß. Jungtiere tragen auf den Körperflanken sieben dunkle, meist nur schwach sichtbare Querbänder. Sie verblassen mit zunehmendem Alter. Die Seitenlinie macht auf Höhe der Brustflossen einen Bogen nach oben, fällt danach wieder ab und verläuft bis zur Schwanzwurzel horizontal.
„Finger weg“, heißt es dagegen beim Igelfisch (Diodon hystrix). Dieser Pufferfisch schützt sich nicht nur durch Aufpumpen mit Meerwasser. Seine Haut ist zudem giftig!
Gewöhnungsbedürftig sieht der aus dem Atlantik eingewanderte Sensenfisch (Zu cristatus) aus. Er erreicht eine Maximallänge von 1,18 Metern. Sein Körper ist langgestreckt und seitlich stark abgeflacht. Seine leuchtend rote, saumartige Rückenflosse erstreckt sich fast über die gesamte Körperlänge. Der Fisch schwimmt in fast senkrechter Haltung und ernährt sich von kleinen Fischen und Kalmaren Jungfische leben oberflächennah bis in Tiefen von 90 Metern, erwachsene Fische sind möglicherweise Tiefseebewohner. Näheres ist nicht bekannt.
Auch weniger seltene Arten werden in die Datei aufgenommen – wenn sie ungewöhnliche Merkmale aufweisen. Dazu zählen 4 Goldmakrelen die zusammen 64 Kilogramm wogen! Registriert werden zudem seltene oder wegen Überfischung mit Grundschleppnetzen selten geworden Haiarten wie etwa die Gefleckte Meersau (Oxynotus centrina) oder der bedrohte Langnasen-Dornhai (Squalus blainville).
Blaue oder gar Schwarze Marline (!) haben den Weg ins Mittelmeer aber noch nicht gefunden, obwohl das ein Big Game Anbieter im Norden Mallorcas ahnungslosen Touris weiß machen will. Dort schippert er seit Jahr und Tag, große Lures schleppend auf und ab und sagt dann den zahlenden „Anglern“ am Ende des Tages: Pech gehabt. Auf seiner Facebook-Seite wirbt der Mann mit einem springenden Blauen Marlin. Noch dreister geklaut ist das berühmte Bild vom springenden Black Marlin. Das Foto wurde auf Tim Deans Calypso vor Australien aufgenommen.
Wer einen besonderen Fisch vor Mallorca entdeckt, kann dies mit Foto der Behörde per E-Mail melden unter: dapera@caib.es.