ICCAT  verweigert Schutz für Haie

Japan und China weiter gegen Finning-Verbot

Die ICCAT (Internationale Kommission zum Erhalt des Atlantischen Thunfischs) verweigert den bedrohten Haiarten im Atlantik weiterhin den nötigen Schutz. Dies berichtete die Hai- und Fischereispezialistin Dr. Iris Ziegler. Sie hatte als akkreditierte Beobachterin für die Deutsche Stiftung Meeresschutz an der ICCAT-Konferenz Mitte November in Zypern teilgenommen.

Ziegler zufolge bleiben Fischereidruck und Beifangsterblichkeit für Kurzflossen-Makohai und Blauhai hoch, obwohl die Bestände bereits kollabieren. „Japan und China blockierten zudem die Einführung einer wirkungsvollen Regulierung der Haiflossenfischerei, des berüchtigten Shark Finning. Und das trotz einer beispiellosen Unterstützung durch 42 Mitgliedsländer für die sogenannte Fins-naturally-attached-Bestimmung (Ganzkörperanlandung)“, berichtet Iris Ziegler vom enttäuschenden Ergebnis der Konferenz.



Zu den Unterstützern der Fins-naturally-attached-Bestimmung gehörten u. a. Ägypten, Brasilien, die EU, Großbritannien, Island, Marokko, Norwegen, Panama, die Philippinen und Südafrika.

Die Stiftung und andere Organisationen forderten auf der ICCAT-Konferenz deutlich verschärfte Fangregeln für Seidenhaie, Walhaie, Hammerhaie, Fuchshaie, Mantarochen sowie Beifang reduzierende Modifikationen in der Langleinenfischerei und bei frei treibenden Fischsammlern (FADs).

Die ICCAT hat 53 Mitglieder, darunter die EU, die USA, Kanada, China, Russland und Japan. In den Zuständigkeitsbereich der ICCAT fällt das fischereiliche Management weit wandernder Fischarten im Atlantik. Darunter fallen neben Thunfischen, Marline und Schwertfische. Insgesamt sind es 30 Arten, verteilt über den gesamten Nord- und Südatlantik.

Foto: Deutsche Stiftung Meeresschutz

Der erhebliche Profit mit Haifischflossen auf Märkten in Südostasien ist Grund für den extremen Befischungsdruck . Die Stiftung schätzt, dass wegen des Raubbaus die Bestände nahezu aller Arten von Hochseehaien in den vergangenen 50 Jahren um 70 Prozent zurückgegangen sind oder am Rand des Zusammenbruchs stehen..

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