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Hitzestress lässt Fische schrumpfen
Auch Fische leiden unter steigenden Meerestemperaturen. Sie verändern ihr Jagdverhalten, werden kleiner und könnten sogar aussterben, wie nun zwei Studien herausfanden: Erhitzt sich das Oberflächenwasser, kommt es zur sogenannten Schichtung. Dabei vermischen sich die kälteren und dichteren Wasserschichten in der Tiefe kaum mit den wärmeren, weniger dichten Schichten an der Oberfläche. Nährstoffe aus der Tiefe gelangen schlecht an die Oberfläche, es wächst weniger Phytoplankton, dem Futter des Zooplanktons, das wiederum die Nahrungsgrundlage für Fische ist. Laut einer Studie des Wissenschaftlers Shin-ichi Ito an der Uni Tokio werden Fische durch den Klimawandel mehr hungern und über Generationen deshalb immer kleiner und leichter. https://doi.org/10.1111/faf.12818

Große Ostseelachse könnten wegen der Klimaerwärmuung bald der Vergangenheit angehören.
Eine weitere große Studie in der Ostsee (https://www.nature.com/articles/s41558-024-01946-y ) kommt zu dem Ergebnis, dass sich Raubfische bei steigenden Temperaturen zudem auf kleinere(!) Beutetiere konzentrieren. Das hatte die Wissenschaftler überrascht: Bei steigenden Temperaturen nimmt der Energiebedarf der Fische eigentlich zu, sie brauchen also mehr Nahrung, um ihren Energiebedarf zu decken. Kleine Beutetiere sind im Vergleich zu großen aber energetisch weniger lohnend. Es bedeutet also mehr Aufwand bei weniger Energiegewinn, auf kleinere Beute zu wechseln.
Warum Dorsche, Plattfische oder Lachse sich im Hitzestress für Beute entscheiden, die ihnen nicht genug Energie liefert, ist für die Wissenschaftler um Benoit Gauzens vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung in Jena weiterhin ein Rätsel.

Nicht nur die Überfsichung, auch das Klima lässt Dorsche weiter schrumpfen.
Besonders für große Raubfische sind die Schichtung und die Umstellung auf weniger nahrhafte Beute ein Problem. In der Ostsee kann das dramatische Folgen haben, erklärt Gauzens: „Große Fischarten werden viel stärker unter dem Temperaturanstieg leiden, als bisher vorhergesagt und verstanden wurde. Das bedeutet, dass zunächst die Biomasse der Populationen abnimmt, bevor sie schließlich aussterben.“
So sieht es auch in anderen Meeren aus. Shin-ichi Ito plädiert deshalb für schnelle Maßnahmen: „Selbst wenn wir den Ausstoß von Kohlendioxid heute stoppen, wird die Temperatur noch mindestens 50 Jahre lang weiter steigen.