Haie und Rochen in Adria bald ausgerottet

In der Adria sind Haie und Rochen wegen jahrzehntelanger Überfischung bald völlig ausgerottet. Wie drastisch die Bestände der Raubfische in den letzten 60 Jahren eingebrochen sind, belegt nun eine Studie von Wissenschaftlern der kanadischen Dalhousie University. In der Adria sind Haie und Rochen wegen jahrzehntelanger Überfischung bald völlig ausgerottet. Wie drastisch die Bestände der Raubfische in den letzten 60 Jahren eingebrochen sind, belegt nun eine Studie von Wissenschaftlern der kanadischen Dalhousie University. Demnach sind zuerst die größeren Hai- und Rochenarten verschwunden und nach Beginn des industriellen Fischfangs dann auch die mittelgroßen. Nun stehe die fast völlige Ausrottung der Knorpelfische bevor.

Vor allem die Schleppnetzfischerei ist verantwortlich dafür, dass die Zahl der Rochen seit 1948 um 87,7 Prozent zurückgegangen ist und die der Haie sogar um 95,6 Prozent. Elf früher häufige Arten seien aus der Adria mittlerweile völlig verschwunden. Das Ökosystem habe dadurch seine Struktur komplett verändert, heißt es in der Studie von Francesco Feretti (Scientific Reports, doi: 10.1038/srep01057)

Einziger kleiner Hoffnungsschimmer ist die kroatische Adriaküste mit der Inselwelt der Kornaten. Dort fanden sich weit mehr Hai- und Rochenarten als im Norden und Westen der Adria. Der Grund ist einleuchtend, wie folgende Grafik zeigt. Weil die Küste und der Meeresboden um die Kornaten so zerklüftet sind, drehen dort nur wenige Schleppnetzfischer ihre Runden.

Feretti hofft, dass die Anrainerstaaten nun nach diesem Vorbild zumindest einige regional dauerhafte Fangverbote verhängen: Wenn man die wenigen verbliebenen Rückzugsgebiete dieser Fische schütze, könnten sie von dort aus vielleicht den Rest der Adria zurückerobern.

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