Haie und Longliner jagen in denselben Meeresgebieten

Die Überfischung von Haien durch Longliner im Nordatlantik hat einen simplen Grund: Beide gehen in denselben Regionen auf Beutefang, wie eine groß angelegte Trackingstudie mit mehr als 120 besenderten Haien sowie 186 spanischen und portugisischen Longlinern nun zeigte. Überrascht waren die Wissenschaftler der Marine Biological Association im englischen Plymouth in welchem Ausmaß, sich Haie und Longliner in die Quere kamen.

In der groß angelegten Studie wurden Mako- und Blauhaie sowie zwei weitere Arten mit Satellitensendern bestückt und ihre Wanderwege 4 Jahre lang beobachtet. Die Haie zog es dabei immer wieder in sogenannte Front-Zonen, wo warme und kalte Wassermassen aufeinanderprallen und mit ihrem unterschiedlichen Nähr- und Sauerstoffgehalt die Planktonproduktion und somit die gesamte Nahrungskette in Schwung bringen.
In diesen Gebieten, wie etwa an den Kanten des Golfstroms, des mittelatlantischen Rückens südwestlich der Azoren oder der Konvergenzzone des Labradorstroms vor dem kanadischen Neufundland, legten aber auch die Fischer ihre Langleinen aus.
Der Studie zufolge überlappten sich die Fanggebiete der Longliner zu 80% mit den Jagdgründen der besenderten Blau- und Makohaie. Einige Haie kamen den Leinen während 60% der Zeit sogar gefährlich nahe.
Die Wissenschaftler schlagen wegen dieses Ergebnisses nun Fangbeschränkungen für Haie in diesen Regionen vor, um die  bereits unter hohem Befischungsdruck stehenden Tiere nachhaltiger bewirtschaften zu können. Spanien zählt zu den weltweit größten Exportnationen von Haifischprodukten.

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