Haialarm auf Malle

Während eines fünftägigen Aufenthaltes Anfang November 2014 auf Mallorca haben Kerstin und ich auch dem Aquarium in Palma einen Besuch abgestattet. Ausgebildeten Tauchern bietet sich dort die Chance, in einem der größten Meerwasseraquarien der Welt zu tauchen. Haialarm auf Malle
Von Henrik Howe
Während eines fünftägigen Aufenthaltes Anfang November 2014 auf Mallorca haben Kerstin und ich auch dem Aquarium in Palma einen Besuch abgestattet. Ausgebildeten Tauchern bietet sich dort die Chance, in einem der größten Meerwasseraquarien der Welt zu tauchen. Man teilt sich dann das 3,5 Mio. Liter Salzwasser fassende, bis zu 8,5 Meter tiefe Becken mit Adlerfischen, Rochen, Muränen, Zackenbarschen und auch mit derzeit 12 Haien.
Bei den Haien handelt es sich um zwei Arten – Sandtigerhaie und Graue Riffhaie.
Die Unterwasserlandschaft des riesigen Beckens ist einem typischen Riff des Mittelmeeres nachempfunden.

Die Tauchgangsplanung und Sicherheitseinweisung laufen sehr professionell ab und nehmen etwa 30 Minuten in Anspruch. Das Aquarium verfügt über mehrere vollständige Leihausrüstungen in allen gängigen Größen und bietet den Tauchern separate gut ausgestattete Räumlichkeiten zum Umziehen sowie zur Nachbereitung, inkl. Duschen und Sanitäranlagen.
Ich hatte mit dem Zeitpunkt unseres Besuches großes Glück. Da keine anderen Gäste angemeldet waren, konnte ich das Becken an einem Sonntagmorgen allein mit dem dortigen Guide Fidel betauchen. Der insgesamt möglichen Anzahl von vier Tauchern plus Guide stehe ich nach näherem Kennenlernen der Bedingungen eher skeptisch gegenüber. Viele der über 1.000 Fische in dem Aquarium sind doch wegen der Atemblasen sehr auf Abstand bedacht und zeigen bei schnelleren Bewegungen der Taucher hektische Reaktionen. Gute Fotos und angenehmer Livegenuss der künstlichen Unterwasserwelt sind dann nur schwer vorstellbar.

Wenn man sich, wie auf den Bildern zu sehen, einige Minuten ruhig im Kies niederlässt, dann schweben die Tiere oft nur in einer Entfernung von zwei Armlängen aneinem vorbei. Richtet der Taucher dann den Fokus auf die imposanten etwa 3 Meter langen bulligen Sandtigerhaie, dann tritt der Eindruck der künstlichen Welt des Aquariums vollkommen in den Hintergrund. Ein sehr eindrucksvolles Erlebnis, welches sich in Dauer und Intensität in „Freier Wildbahn“ wohl nur schwer wiederholen lässt!

Die Sandtigerhaie geben sich trotz ihrer bedrohlich wirkenden Erscheinung eher als sanfte Riesen und ziehen ruhig ihre Runden durch das ganze Becken. Das zähnestarrende Gebiss wirkt zwar sehr furchterregend, aber von den Tieren geht für den Taucher keine Gefahr aus, wenn dieser sich an die vorher vereinbarten Regeln hält. Die Regel Nummer 1 lautet – Haie haben immer Vorfahrt! Für den Taucher bedeutet das vor allem, vorausschauend und besonders defensiv zu tauchen. 
Da der Tauchgang während des laufenden Besucherverkehrs im Aquarium stattfand, hatte man als Taucher zusätzlich die Möglichkeit, mit den vielen gebannt vor der etwa 20 cm dicken Scheibe stehenden Gästen zu interagieren. Vor allem die Kinder waren völlig aus dem Häuschen, wenn man ihnen zuwinkte und mittels Handzeichen zu verstehen gab, dass man ihre Gesten ebenso wahrnehmen konnte.
Obwohl die Fütterung der Haie erst nach dem Tauchgang stattfand, bin ich nach ca. 40 Minuten mit allen Gliedmaßen wieder aus dem Becken aufgetaucht.
Mein Fazit – ein lohnendes und beeindruckendes Erlebnis, welches man sich als haibegeisterter Taucher vor allem in Verbindung mit einem Besuch der Insel in der Vor- und Nachsaison unbedingt gönnen sollte!


Nähere Infos findet Ihr unter: palmaaquarium.com
Beste Grüße
Euer Henrik

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