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Fischen in der Karibik? – Vielleicht vom Winde verweht
Wer im Sommer vor Kuba, der Dominikanischen Republik oder sonst wo in der Karibik angeln möchte, muss mehr denn je damit rechnen, dass die Pläne „vom Winde verweht“ werden könnten. Genauer, von Winden jenseits der Orkan-Stärke Wer im Sommer vor Kuba, der Dominikanischen Republik oder sonst wo in der Karibik angeln möchte, muss mehr denn je damit rechnen, dass die Pläne „vom Winde verweht“ werden könnten. Genauer, von Winden jenseits der Orkan-Stärke: Die US-Wetterbehörde sagt für die kommenden sechs Monate eine extrem aktive Hurrikan-Saison voraus.
Den Hochrechnungen zufolge können sich im Atlantik zwischen Juni und November mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin 70 Prozent bis zu 20 tropische Stürme entwickeln, wovon elf zu Hurrikanen werden können. Die Voraussagen liegen damit deutlich über der durchschnittlichen Anzahl von 12 tropischen Stürmen, 6 Hurrikanen und 3 schweren Hurrikanen.
Die Hurrikane Karl (links), Julia und Igor. Karl ging 2010 in Veracruz/Mexiko an Land und war der verheerendste, der den Staat jemals traf. Er tötete mindestens 22 Menschen und richtete einen Schaden von etwa 5,6 Milliarden US-Dollar an.
Bis zu sechs der nun prognostizierten elf Wirbelstürme können die Kategorie 3 oder darüber entwickeln. Kategorie 3 entspricht Windgeschwindigkeiten von bis zu rund 200 km/h, bläst es bis zu 251 km/h, entspricht dies Kategorie 4. Alles darüber fällt in die Kategorie 5. Weil die gefürchteten Wirbelstürme immer stärker werden und es mittlerweile acht davon auf Windgeschwindigkeiten von 290 km/h brachten, plädieren einige Wissenschaftler mittlerweile für die Einführung einer neuen Kategorie 6.
Drei Klimafaktoren, die für die Entstehung von Hurrikanen nötig sind, kommen laut NOAA in diesem Jahr zusammen:
– Es besteht weiterhin ein komplexes atmosphärisches System, das sich durch einen starken Monsun über Westafrika auszeichnet. Dessen starke Westwinde sind dafür verantwortlich, dass seit 1995 überdurchschnittlich viele Hurrikane entstehen.
– Immer wärmer werdendes Wasser im tropischen Atlantik sowie der Karibik
– Und vor allem: Im Pazifik entwickelt sich dieses Jahr kein El Niño. Das Wetterphänomen dort beeinflusst die Entstehung der Hurrikane im Atlantik erheblich: Ein starker El Niño verstärkt und verlagerte auch die sogenannten Jet-Streams, schnelle Höhenwinde, die den Hurrikan-Zellen bei ihrer Entstehung im eigentlichen Wortsinn den Kopf wegblasen können.
Gerry Bell, leitender Hurrikan-Experte im Klima-Vorhersage-Center der NOAA wegen der drei genannten Klimafaktoren deshalb davon aus, dass es in diesem Jahr zu „mehr und zu stärkeren Hurrikanen“ kommen könnte als je zuvor.
Hurrikan Sandy war vom Umfang der zweitgrößte „Frankensturm“, der je beobachtet wurde. Er ging an der US-Ostküste am 1.11. 2012 an Land und forderte mindestens 149 Tote.
Die NOAA will nun im Juli mit einem neuen Supercomputer ihre Wettermodelle verfeinern und hofft, damit dann noch genauere Vorhersagen zur Stärke und Zugbahn der verheerenden Wirbel erstellen zu können. Im August, dem Höhepunkt, der Sturmsaison, soll es dann so weit sein.
Angler, die nun auf „Nummer Sicher“ gehen wollen, sollten ihr Augenmerk auf den Pazifik richten. Vom mexikanischen Cabo San Lucas bis hinunter nach Panama oder Kolumbien im Süden und dem zentralpazifischen im Westen rechnet die NOAA mit einer unter dem Durchschnitt liegenden Sturmsaison. Kein El Niño dort und damit potenziell gutes Fischen, das ist die positive Nachricht.