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EU verschärft Fischereikontrollen in der Adria
Die EU hat die Fischereikontrollen in der Adria verschärft und setzt dazu nun eigens ein 60 m langes Schiff ein. An Bord der AEGIS I sind Fischereiinspektoren aus Griechenland, Italien und Kroatien im Einsatz, wie die EU-Fischereikontrollbehörde EFCA mitteilte.
Hauptaufgabe der AEGIS I ist der Kampf gegen illegale, unregulierte und ungemeldete Fänge. Sie wird Boote von Berufsfischern kontrollieren, die Blauflossenthune und Schwertfisch fangen oder etwa mit Grundschleppnetzen kleineren Arten nachstellen. Zudem soll das 1000-Tonnen-Schiff die Region um Jabuka/Pomo Pit überwachen, wo noch in diesem Jahr das General Fisheries Council for the Mediterranean (GFCM) eine neue Fangverbotszone einrichten wird.
Die Kontrollen sind die Folge der sogenannten Medfish4ever-Erklärung, in der die Anrainerstaaten einen besseren Schutz der Fischbestände im Mittelmeer vereinbart haben. Demnach sollen weitere Fangverbotszonen folgen. Bis 2020 sollen mindestens 10% des Mittelmeers „effektiv“ vor Überfischung geschützt werden.
Die AEGIS I bekommt die Position zu Fangbooten, die mit einem GPS (Blue) Tracker ausgerüstet sind per Satellit übermittelt. Zu diesen Booten zählen unter anderem auch die Charterboote mit ICCAT-Nummer vor Kroatien. An Bord der AEGIS I sind zwei Beiboote (rigid-inflatables) die für Kontrollen zu Wasser gelassen werden können und bis zu 40 Knoten schnell sind.
Die EFCA fördert zudem den Ausbau der nationalen Fischereikontrollen. Kroatien hat in diesem Zusammenhang mit Unterstützung der EU sechs neue Polizeiboote angeschafft und über 20 neue Fischereiinspektoren angestellt. Zwei der Boote waren zum Jahreswechsel bereits vor dem kroatischen Jezera im Einsatz und sorgten für lange Gesichter bei den lokalen Schwarzfischern. Aber nur kurz: Wegen des Grenzstreits mit Slowenien um die Bucht von Piran wurden alle kroatischen Polizeiboote dorthin beordert. Sie sollen Berufsfischer schützen, die in dem von Slowenien beanspruchten Teil der Bucht fischen wollen. – Die Schwarzfischer entlang der kroatischen Küste hoffen nun, dass der Streit noch möglichst lange anhält. Sie haben ja nun carte blanche…
Die Position der AEGIS I kann auf der Website www.marinetraffic.com eingesehen werden.