El Niño kommt vielleicht – und Hurrikane auch

Ist dem so, dürfte das Fischen dann von der Pazifikküste Mittelamerikas bis über die Galapagosinseln hinaus schlecht werden. Für diese Entwicklung sprechen den Wissenschaftlern zufolge die derzeit überdurchschnittlich hohen Wassertemperaturen an der Oberfläche im tropischen Pazifik. El Niño, das auch für uns Angler folgenreiche Klimaphänomen baut sich im Pazifik anscheinend wieder langsam wieder auf: Das Vorhersagezentrum der US-Behörde NOAA geht mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 % davon aus, dass sich El Niño ab dem Sommer entwickelt. Ist dem so, dürfte das Fischen dann von der Pazifikküste Mittelamerikas bis über die Galapagosinseln hinaus schlecht werden.

Für diese Entwicklung sprechen den Wissenschaftlern zufolge die derzeit überdurchschnittlich hohen Wassertemperaturen an der Oberfläche im tropischen Pazifik. In den Niño1+2, Niño3 und Niño3.4 seien sich zwar noch durchschnittlich oder bereits leicht erhöht, in der Niño4 Region aber bereits mit einem Plus von 1,8 °C deutlich über dem Durchschnitt.

Kommt es zu dem Phänomen, schlafen die nach Westen gerichteten Winde an der Pazifikküste Südamerikas ein. Die Folge: Der kalte Humboldtstrom entlang der Küste verschwindet (und mit ihm die Sardinen als Grundlage der gesamten Nahrungskette), warmes Wasser aus dem Westpazifik dringt bis unter die Küsten vor, und Regen, der ansonsten über dem Meer fällt, verursacht verheerende Überschwemmungen in Chile und Peru. Wärmeres Wasser gibt es aber auch vor Kalifornien, was für die Angelei im Winter kein Nachteil sein muss.

Starke El Niños haben weltweite Auswirkungen. Sie verändern etwa die Zugbahnen der Jet-Streams genannten Höhenwinde über dem Atlantik und sorgen damit für Jahre mit wenigen Hurrikanen in der Karibik.

Den nächsten, hoffentlich genaueren Bericht bekomme ich am 5. Juni.

Die NOAA bekommt mittlerweile auch Konkurrenz von deutschen Forschern. Es sei gelungen, die Vorwarnzeit von sechs auf zwölf Monate zu erweitern, berichteten Experten um Josef Ludescher und Armin Bunde von der Universität Gießen im Wissenschaftsblatt „PNAS“. Die Analyse jahrzehntelanger Messungen an mehr als 200 Bojen im Pazifik habe gezeigt, dass es vor einem El Niño oft verräterische Signale gebe. Die Wassertemperatur an den Bojen verändere sich nicht zufällig, ihre Entwicklung stehe vielmehr in einem Zusammenhang, den die Forscher nun enthüllen konnten. Bereits ein Jahr im Voraus lasse sich Alarm schlagen, sofern eine bestimmte Temperaturschwelle überschritten werde.

Mal sehen was diese klugen Köpfe vorhersagen. Im vergangenen Jahr hatte die NOAA Behörden vor einem El Niño gewarnt, der – peinlich, aber wahr – dann nicht kam.

Eine neue Studie zeigt überdies, dass sich El Niños in den vergangenen Jahrzehnten vermutlich wegen der globalen Erwärmung verstärkt haben. Forscher der Universität von Hongkong fangen bei der Untersuchung der Wachstumsringe von über 2000 Baumstämmen aus allen Erdteilen rund um den Pazifiks heraus, dass El Niño in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts stärker war als in 700 Jahren zuvor.

Starke Hurrikan-Saison?

Trifft die NOAA-Prognose zu El Niño ein, müsste es zu einer eher schwachen Hurrikan-Saison kommen. – Worüber sich Kuba- und Karibik-Angler freuen könnten…

Hurrikan Sandy erreichte im Oktober 2012 ein Tempo von 185 km/h und marschierte mitten über Kuba. Dort mussten deshalbüber 340.000 Menschen in sichere Unterkünfte evakuiert werden.

Die NOAA geht davon aus, dass die Sturmsaison mit einer Chance von 50% schwächer ausfällt als üblich, zu 40% könnet sie „normal“ ablaufen dun nur zu 10% über dem Üblichen liegen. Durchschnittlich heißt: 3 große Hurrikane, 6 „normale“ Hurrikane und 12 Wirbelstürme, die immerhin so stark sind, dass sie eigene Namen bekommen.

Für die sechsmonatige Hurrikan-Saison, die am 1. Juni beginnt, sagt die NOAA nun 8-13 „namhafte“ Stürme voraus, 3-6 davon werden Hurrikane einschließlich 1-2 schwere Hurrikane mit Windgeschwindigkeiten von über 180 km/h.

Doch einen „Miesmacher“ gibt es – und dessen Prognosen waren in den vergangenen fünf Jahren erstaunlich gut. Es handelt sich um die „Global Weather Oscillations Inc.”, einem Klima-Vorhersagedienst, der im vergangenen Jahr als einziger weltweit korrekt vorausgesagt hat, dass es kaum zu Hurrikanen kommen werde.

Nun sagt GWO-Chef David Dilley, dass die anstehende Saison stärker werde und gefährlichere Stürme bringen wird als in durchschnittlichen Jahren: Dilley geht von 17 “namhaften” Stürmen, 8 normalen und drei schweren Hurrikanen aus.

Dilley, ein früherer Mitarbeiter der NOAA, hatte seine Vorhersage zu 2013 damit begründet, dass weiträumige Scherwinde die Spitzen von Hurrikan-Zellen kappen werden. Er hatte Recht behalten: Diese Winde traten auf und verhinderten gemeinsam mit Sahara-Sand, der weit in den Atlantik geblasen wurde, das Entstehen von Hurrikan-Zellen. 2013 wurde deshalb zur drittschwächsten Hurrikan-Saison seit 1956.

Bislang waren knapp 90% der GWO-Vorhersagen zum Auftreten von Hurrikanen erfolgreich. Dilley begründet seine hohe Trefferquote mit der Entdeckung, dass sich bestimmte kleinräumig-regionale Wetterzyklen wiederholen und deshalb Vorhersagen ermöglichen. Dilleys GWO hatte den schweren Sturms Sandy 3 Jahre vorher und von Iren zwei Jahre im vorab vorhergesagt.


Vom 1. Juni an, könnt ihr die Entwicklung und Wanderwerge von Hurrikanen hier sehen:
https://www.nhc.noaa.gov/?atlc

Die Wege von Tiefdruckgebieten/Regen zeigt folgende animierte Grafik:
https://www.ssd.noaa.gov/goes/east/tatl/flash-rb.html

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