El Niño: Fischen vor Costa Rica und Malediven extrem schlecht

El Niño hat seine heiße Decke ausgebreitet und vielerorts die Fische vertrieben. Rainer Korn, Chefredakteur der „Kutter & Küste“, kam vor wenigen Tagen von einer Promo-Tour aus Costa Rica zurück und berichtete von sehr schlechten Bedingungen. Es seien nur wenige und zudem nur kleine Fische gefangen worden. Journalisten von US-Fachmagazinen berichteten ihm, dass in den ansonsten kalten Gewässern vor Kalifornien nun Marline und Yellowfins gefangen würden, weil El Niño wärmeres Wasser gebracht habe.

„Verheerend schlecht“, war auch die Tour von meinem Freund Rolf auf die Malediven. Er fischte bis Mitte Dezember auf der „Mas Hibaru“ im Norden des Archipels und sagt, an der Oberfläche sei bis auf einige kleine Fische so gut wie nichts zu fangen gewesene. Auch beim Trolling „tote Hose“ und beim Jiggen einige Grouper, „die mit Mühe zwei Männer satt gemacht haben“. Das Highlight der Tour seien Rochen gewesen, die an einem Morgen ums Boot schwammen….
Der Grund für das miese Fischen ist auch hier El Niño odesf dessen Äquivalent, der Indian Ocean Dipole (IOD).  Er hat warmes Wasser von Indonesien nach Westen geschoben, so warm, dass auch die Malediven von einer weit reichenden Korallenbleiche betroffen sind. Im Dezember lag die Oberflächentemperatur bei knapp 30° C und wird bis April-Mai weiter ansteigen.
Profiteure des IOD ist Mauritius wie uns Reinhold  Scjwarzwälder unlängst berichtete. Aber nicht nur dorthin hat das wärmere Wasser sehr frühe Fänge von Yellowfins gebracht. Im Osten von Indonesien und Papua Neuguinea flüchteten die Yellowfins ebenfalls vor der heißen Wasserdecke bis nach Kiribati  und füllen nun – Ironie der Geschichte – dem wegen der Klimaerwärmung zum Untergang geweihten Inselstaat nochmals die Kassen:
Die Regierung nimmt derzeit 15.000 US-Dollar am Tag (!) mit Lizenzen für den Thunfischfang ein. Nach Schätzungen der Asian Development Bank werden die Lizenzeinnahmen damit in 2015 auf über 109 Millionen $ steigen. Das ist doppelt so viel wie zu Jahresbeginn  veranschlagt. „Auch das ist ein Zeichen von El Nino“, sagt der Wissenschaftler Quentin Hanich, von der  University of Wollongong in Australien.

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