Die BOFFFFs sollen leben

Die „BOFFFFs“. Das sind Big, Old, Fat, Fertile, Female Fish. Die großen, alten fetten, fruchtbaren, weiblichen Fische produzieren mehr, größeren und qualitativ besseren Rogen als die jüngere Fräuleins, heißt es in dem Aufsatz, der im ICES Journal of Marine Science Sogenannte Akronyme, also Kurzworte, die aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter zusammengesetzt werden, sind im Englischen sehr beliebt. Meeresbiologen ist eines gelungen, dass ich ganz amüsant finde: Die „BOFFFFs“. Das sind Big, Old, Fat, Fertile, Female Fish. Die großen, alten fetten, fruchtbaren, weiblichen Fische produzieren mehr, größeren und qualitativ besseren Rogen als die jüngere Fräuleins, heißt es in dem Aufsatz, der im ICES Journal of Marine Science veröffentlicht wurde.

Aber mehr noch: Alte Damen vom Hering bis zur Big Marlin Mama sorgen auf verschiedensten Ebenen für den Erhalt ihrer Art, wie Mark Hixon von der Universität von Hawaii am Beispiel des BluefinTrevally belegte. BOFFFFs sind demnach nicht nur fruchtbarer, ihre Larven sind auch überlebensfähiger und wachsen schneller, als die jüngerer Fische. Zudem laichen BOFFFS oftmals zu anderen Zeiten und an anderen Orten als ihre jüngeren Schwestern und sichern so etwa bei klimatisch schwierigen Bedingungen zusätzlich das Überleben der Art.

Die Biologen forderten Behörden nun auf Schutzzonen einrichten, in welchen nicht mehr industriell gefischt werden darf, damit die dicken fruchtbaren Damen sich dort ungefährdet an ihre Arbeit machen können. Und mit Blick auf Angler, die auf Trophäenfische aus sind, fordert Hixon, dass nur Fische mittlerer Größe entnommen werden dürfen und kleinere und große alte geschützt sind. Mit diesem Argument könnte „catch &release“ auch in unseren heimischen Gewässern begründet werden.

Die Idee, BOFFFs zu schützen, ist nicht neu. Den Autoren zufolge setzt sie sich in den USA nun langsam durch: In den Grundlagepapieren für die Bewirtschaftung von12 Grundbarsch-Arten finden sich mittlerweile Daten zur Bedeutung der Fruchtbarkeit von BOFFFFs.

Und wir? – Die meisten von uns verzichten je eh schon auf das Töten und setzen große alte Fische wieder zurück: Weil BOFFFFs meist nicht schmecken und ein Foto vom lebenden Fisch vor dem Releasen die schönste Erinnerung ist. Für die kleineren, wohlschmeckenden darf aber durchaus gelten „catch and deepfreeze“ statt „catch and release“.