Das stinkt: Immer mehr Weiße Haie vor Westaustralien

Vor der Westküste Australiens kommen immer mehr Weiße Haie vor. Laut einer Studie ist die Anzahl der Weißen Haie dort inzwischen zweimal höher als an der Ostküste. Der Grund dafür ist ein stinkender: Fäkalien aus Abwasserrohren.
Der Studie der CISRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation) vom Dezember 2017 zufolge pendelt sich die Zahl der Haie an der Westküste mittlerweile zwischen 750 und 2250 Tieren ein. Damit ist die Population dort mehr als doppelt so hoch wie an der Ostküste, wo nur zwischen 470 und 1030 Weiße Haie unterwegs sind.

Der Grund für den enormen Anstieg der Haipopulation sind demnach Abwasserrohre entlang der gesamten Westküste. Aus diesen Rohren treten „Nährstoffe“ – also Fäkalien –  aus, die Schwärme kleinerer Fische anlocken. Unterwasseraufnahmen zeigen, wie Fische sich in den Abwasserfahnen satt fressen. Damit kommt eine Nahrungskette in Gang, die über größere Raubfische bei den Weißen Haien endet.

Die Zahl der Haiangriffe scheint dies laut einem Artikel vom 14. Dezember vergangen Jahres in der online-Zeitung „The New Daily“ zu bestätigen.  Demnach haben „sich mehr als 80% der tödlichen Haiangriffe im letzten Jahrzehnt innerhalb eines Umkreises von 40-Kilometer um die Abwasserrohre ereignet“. Würden die Daten der „Australian Shark Attack File“ mit einbezogen, lassen sich 30% der der Angriffe von 2010 bis 2016 auf einen Umkreis von 5 Kilometern um Schmutzwassereinleitungen festlegen. Die australischen Behörden warnen nun  Strandbesucher davor, in der Nähe von Abwasserrohren schwimmen zu gehen – von einem braunen Teint, den man sich dabei holen kann, ist nicht die Rede… Der Grünen-Abgeordnete Peter Whish-Wilson sagte der online-Zeitung, wenn er surfen gehe, sorge er sich mehr vor Keimen aus dem Abwasser als vor Haien.

Unterdessen fordern Umwelt- und Tierschutzverbände,  dass Abwässer gereinigt werden, anstatt Haie an sogenannten Drumlines zu fangen oder gar zu töten.  „Haie töten bringt nichts“, sagt Jessica Meeuwig, Professorin an der University of Western Australia. „Die Daten an Drumlines gefangener Haie zeigt, dass sie keinen Einfluss auf die Zahl der Haiangriffe haben“, sagt Meeuwig. Auch vor Westaustralien haben Drumlines nichts gebracht: „Sie haben nicht ein Weißen Hai gefangen, aber 172 Tigerhaie, die dort an keinem Angriff auf Menschcen beteiligt waren“, sagt die Meeresbiologin.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert