Blaukrabben zubereiten

Ich wurde nun schon mehrfach gefragt, wie man Blaukrabben zubereitet – und isst. Nun, nichts einfacher als das. Die Krabben werden in einem Topf mit stark kochendem Wasser gesotten und dabei in Sekundenschnelle getötet. Deckel drauf halten nicht vergessen. Je nach Topfgröße immer nur 2 oder 3 auf einmal, damit das Wasser nicht abkühlt.

Nach einigen Minuten Kochen ist der Rückenpanzer rotbraun, wie bei gekochten Garnelen auch. Nun werden die Tierchen in kaltem Wasser auf Normaltemperatur gebracht und mit einer harten Bürste von anhaftendem Pflanzenbewuchs/Schmutz befreit.

Nun geht’s ans Panzerknacken.

Zunächst wird am hinteren Ende beginnend der „Deckel“ mit Kraft abgehoben. Der graue bis schwarze Schleim, der sich dann an der Oberfläche zeigt, wird mit Küchenpapier rausgewischt.

 Rechts und links sind nun die Kiemen sichtbar, wie weiße bis rosa Bananen liegen sie aneinander. Auch sie werden entfernt.  

Jetzt dreht man die Krabbe auf den Rücken und öffnet und entfernt an ihrem Ende das Y-förmige Panzerteil mit dem Sexualorgan darunter.

Nun noch den Unterkiefer abbrechen und die Restkrabbe mittig teilen. Starke Männerhände brechen sie durch, andere nehmen dazu ein Messer – und fertig!

Nun beginnt der lukullische Teil: Reinbeißen in die Krabbenhälfte und Geschmacksknospen staunen lassen.

Und auch die Zunge reagiert mit freudiger Überraschung. Bislang nur Einerlei gewöhnt, das in den Schlund transportiert wird, beginnt sie, erst zögerlich, aber dann mit immer größerer Freude, den ungewohnten Bissen zu separieren. Fleisch und Saft von unglaublichem Aroma verlegt sie nach hinten, während die zarten Bruchstücke der inneren Chitinkammern zu den Lippen wandern, die (im Freien) diese Teile dann einfach ausspucken. – Leute glaubt mir, etwas Besseres gibt es nicht!

Steckbrief: Blaukrabbe

Die Blaukrabbe (Callinectes sapidus) gehört zu den Schwimmkrabben und ist mit ihren gut ausgeprägten Ruderfüßen ganz schön flott unterwegs. Die Wissenschaftler, die sie einst beschrieben, wussten schon um ihre kulinarischen Qualitäten. Ihr Name Callinectus sapidus bedeutet übersetzt „schmackhafter schöner Schwimmer“.

Der Rückenpanzer der bis zu 20 cm breiten Tierchen ist meist dunkelbraun bis bläulich-grün. Die Dornen am Rand sind orange. An der Farbe der Scherenspitzen kann man das Geschlecht erkennen. Die der Männchen sind blau und die der Weibchen rötlich. Bei beiden Geschlechtern sind die Beine blau gefärbt, daher ihr Name.

Die invasive und bei Ökologen nicht beliebte Krabbe hat sich von ihrer ursprünglichen Heimat, der Ostküste Amerikas, inzwischen über die Wasserballasttanks von Frachtschiffen rund um den Globus vermehrt. Hier leben sie in Flussmündungen und Küstengewässern. Die aggressive Art ist ein Allesfresser – und wird von uns als Delikatesse verzehrt.

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