Dein Warenkorb ist gerade leer!
Andamanen – Geht auch günstig
Für die meisten Touris sind sie zwischen Thailand und Indien liegenden Inseln aber noch immer ein weißer Fleck auf der Landkarte. Und das ist auch gut so, den wir Angler finden deshalb dort noch Fische, die etwa um die unzähligen Resorts auf den Malediven längst in Mägen von Menschen aus aller Welt verschwunden sind. Nein, die Andamanen liegen nicht mehr am Ende der Welt.
Für die meisten Touris sind sie zwischen Thailand und Indien liegenden Inseln aber noch immer ein weißer Fleck auf der Landkarte. Und das ist auch gut so, den wir Angler finden deshalb dort noch Fische, die etwa um die unzähligen Resorts auf den Malediven längst in Mägen von Menschen aus aller Welt verschwunden sind. Selbst zentnerschwere Dogtooth Tuna können dort noch gefangen werden und vor allem Giant Trevallies, die mit Gewichten von über 50 kg ihrem „Vornamen“ alle Ehre machen.
Dass aber auch auf den Andamanen Jahreszeit, Wetter und Mondphase passen müssen, wenn große Fische beißen sollen, diese Erfahrung machten die Karlsruher Angler Robert Walter und Christian Seidl bei einer selbstorganisierten Tour auf die Insel Havelock.
Solch kostensparende Eigeninitiative ist mittlerweile möglich, weil die indische Regierung einige wenige Inseln für einen vorsichtigen Öko-Tourmsimus freigegen hat. Statt weiter Überfahrten und teurer Mehrtagescharter wie früher mit Booten von Thailand aus, können Angler nun in Lodges direkt vor Ort wohnen und fischen. „Wir hatten uns für solch eine Lösung entschieden und im Internet den Anbieter ‚Capt. Hook‘ auf der Insel Havelock gefunden“, sagt Robert.
Für einen 16-tägigen Aufenthalt mit 12 Tagen Fischen zahlten sie unter 2000 Euro pro Person (bei ÜF) und waren damit durchaus zufrieden. Saubere Unterkünfte und Boote, sehr gutes Essen mit frischem Fisch und Langusten und jeden Tag krumme Ruten, das habe gepasst. Mit Einschränkungen: „Wir haben viele Fische gefangen, aber nicht die erhofften großen GT. Rund 23 kg wog mein schwerster“, erinnert sich Robert.
Der Grund für die verhaltene Beißlaune: Die beiden waren im April vor Ort und hatten eine Wassertemperatur von über 30 Grad Celsius sowie sehr windstille Tage. Warmer Ententeich also: Nicht die besten Voraussetzungen zum Fischen mit Popper und Stickbait an der Wasseroberfläche. –
Kleinere GT, bis zu zehn Grouper, Wahoo und selbst Haie gingen fast täglich an die Kunstköder.
Dass es die erhofften Riesen-GT vor Havelock durchaus gibt, bewies ein Stammkunde des Camp-Eigners Qutub Taher, der im März zwei GT mit 43 kg und 53 kg auf die Schuppen legen konnte.
Der Vorteil, den die Lodge bietet – jeden Abend festen Boden unter den Füßen, sehr gutes Essen, ordentliche Zimmer und das Wissen der Crews um „ihre“ Fanggebiete – muss allerdings mit einem Nachteil erkauft werden: Das knapp 7 m lange, von nur einem 60 PS Außenborder angetriebene Boot GREAT WHITE ist keine Rakete. Es braucht bis zu 3 Stunden, um an die Hot Spots des Außenriffs zu kommen. In der Zeit kann man zwar Wobbler schleppen, doch zum Poppern wird die Zeit dann knapp, sagt Robert.
Auf dem Weg von und zum Riff fingen die beiden dann aber doch etliche Fische mit Wobblern. Dabei reichte die Palette von großen Barrakudas über Kingfish, Grouper, Snapper udnandere Arten.
Als bester Köder beim Oberflächenfischen erwies sich das 17cm lange Stickbait „Freestiler“ von Savagear. Ihn haben die Leopard Coral Grouper Robert zufolge regelrecht gefressen. Die Fische die wegen ihrer auffälligen blauen Punkte früher auch Bluedotted Coral Trout genannt wurden, sidn um Havelkock sehr häufig und schmecken auch sehr gut.
Eine Nummer größer war der Halco Popper, mit dem die beiden den größten Erfolg beim Fischen auf GT hatten. Er war auch bei Haien sehr beliebt. Fünf Schwarzspitzenhaie, bis zu 1,3 m lang, fingen sie beim Poppern. „Der Drill machte zwar Spaß. Doch ohne die vielen Haie und deren Attacken auf gehakte Fische hätten wir mehr fangen können. Etliche gingen an die Haie verloren, darunter auch ein sehr guter Trevally“, sagt Robert.
Robert hatte überdies drei Tage lang Pech mit Schnurbruch, weil er mit seiner 33 kg starken Spider Wire Schnur einige „Granatenfische“ vom Riff fernhalten wollte. Fische gingen den beiden zudem verloren, weil sie mit Wirbeln fischten: Die verursachten beim Poppern so attraktive Blasenspuren, dass sich Garfish (Long Toms) darauf stürzten und mit ihren spitzen Zähnchen die Schnur kappten.
„Ich werde auf jeden Fall nochmal hinfliegen“, sagt Robert. Diesmal brauchte er insgesamt 30 Stunden, um ans Ziel zu kommen. Grund dafür war eine lange Zwischenlandung und die Überfahrt per Fähre von Port Blair, der Hauptstadt der Andamanen, nach Havelock. Ab 2015 gibt es bessere Flugverbindungen und wer statt Fähre das Wasserflugzeug nimmt, wird noch schneller zu den Fischen kommen.
Das nächste Mal will Robert zur Topzeit dort sein, zwischen Januar und Anfang/Mitte März bei Neumond. Das sei am besten, sagt auch der indische Stammgast und GT-Fänger.
INFO:
Fischen auf den Andamen haben mittlerweile mehrere Anbieter im Programm: Individuell, mit mobilen Camps auf Inseln, die sonst kaum angefahren werden und immer hart am Fisch: Das ist das Portfolio von GetAway Tours mit Guide Robert Balkow (www.getawaytours.eu)
Gamefish India ist ein hochprofessioneller Anbieter vor Ort. Er hat auch 7-Tage-Touren auf „Monster GT“ sowie große Dogtooth Tune im Programm und fährt überdies Barren Island, das Ritchie Archipel (zu dem die Insel Havelock) gehört und die südlichen Andamanen an. (www.gamefishindia.com, Kontakt: Mr. Akshay Malavi, Tel. +91 9933235622)
Auf Havelock operiert Capt. Hook Sportfishing mit einer einfachen aber sauberen Lodge, gutem Essen und drei Booten von 14-32 Fuß. (www.andamansportsfishing.com, Kontakt: Mr Qutub Taher Tel. +91 9434280543), Mail: qutubtaher@yahoo.co.in)