Pfingsten auf Mallorca

Die Bedingen waren mit harter Drift und Wind wie tags zuvor. Wir fischten deshalb wieder im Schatten von Cap Formentor und hatten erneut einen Biss auf der tiefen Rute – und ich die Ehre, als erster den Kampfstuhl der CARPE DIEM einweihen zu dürfen.

Von Jürgen Oeder

Ein Kurzurlaub an Pfingsten mit meiner Freundin Elke ist fast schon ein Ritual. – Und dieses Mal eine besondere Freude, weil mich Skipper Toni Riera und sein Bruder Vinc eingeladen hatten, ihr neues Boot (eine wunderschöne 37 ft Sunseeker rechts neben Tonis Rodman SQUITX)  mit einzuweihen.

Am Tag zuvor fuhr ich noch mit Toni auf dessen SQUITX mit, um seinem jungen Gast Sebastian aus Gransee zum ersten „richtigen“ Gamefish zu verhelfen. Der junge Brandenburger hatte sein Glück schon einmal auf Tonis SQITX versucht, doch statt des erhofften Bluefins war nur ein Dentex hängengeblieben. Die Bedingungen waren auch dieses Mal leider nicht ideal. An Tonis Hauptfangplatz – im „Hufeisen“ – herrschte eine Drift von deutlich über einem Knoten, und selbst das Köderfischefangen entwickelte sich zur Herausforderung. Toni verlegte deshalb das Boot mittags in den Windschatten des Caps und dort kam dann der ersehnte Biss:

Dem deutlich zu vernehmenden Kommentar von Sebastians Vater konnten wird uns nur anschließen. Der Thun hatte auf die tiefste Rute etwa 15 m über Grund gebissen und den Leader im ersten Run zwischen Felsen gekappt. Klar (zumindest für mich), dass Sebastian noch einmal raus muss:  Am besten im Juli oder August und der Zeit um Neumond, dann hat er alle Chancen auf den ersten Bluefin.
Am Tag darauf fischte ich dann mit Vins und Toni auf der Sunseeker, mit dem passenden Namen CARPE DIEM. Das Boot ist eine Sportfisher mit 2 x 285 PS und liegt wie ein Brett im Wasser. Selbst bei einer cruising speed von 23-25 Knoten und der kabbeligen See, die wir draußen hatten, blieben An- und Abfahrt trocken.

Die Bedingen waren mit starker Drift und Wind wie tags zuvor. Wir fischten deshalb wieder im Schatten von Cap Formentor und hatten erneut einen Biss auf der tiefen Rute – und ich die Ehre, als erster den Kampfstuhl der CARPE DIEM einweihen zu dürfen.

Weil in der frühen Saison größere Thune mit 200 kg und mehr um das Cap Formentor ziehen, hatte Toni 80-er Ruten ausgelegt. Den Fisch, den ich dann ans Boot drillen durfte, hätte ich gerne Sebastian gegönnt. An dem Thun mit 55 kg hätte er seine ersten Drillerfahrungen sammeln können.

Die Jungfernfahrt stand gleichwohl unter einem guten Stern: Am Tag darauf hatte Vins drei Touris an Bord, die vom Angeln überhaupt keine Ahnung hatten. Sie kämpften dann immer reihum mehr gegen das Gerät als mit dem Fisch, bis Vins dann doch noch einen etwa 140 kg schweren Bluefin releasen konnte.
Nun habe ich künftig eine gute Alternative, falls Tonis SQUITX ausgebucht sein sollte. Vins (auf folgendem Bild rechts) arbeitete früher auf einem professionellen Tuna-Boot, hat auch alle Tricks drauf und die Carpe DIEM  wird nun im alltäglichen Wettbewerb der beiden sympathischen Brüder zeigen, was sie kann.

Und noch eine Entdeckung habe ich in den fünf Tagen gemacht: Toni, der weiß, dass Elke Erzieherin ist und zumindest im Urlaub keine durchdringend hohen Kinderstimmchen hören mag, hat uns im VIVA VANITY GOLF HOTEL eingebucht.

Nicht weil wir Golf spielen. Das Hotel ist für „adults only“, also frei von wuseligen Zwergen, die mit fröhlichem Kreischen in den Pool springen. Zunächst war die Ruhe etwas irritierend für mich, aber nach gefühlten zehn Sekunden hatte ich mich daran gewöhnt.

Das Hotel bietet darüber hinaus einen Komfort der fünf Sterne verdient: gehobene Küche in drei Restaurants, mallorquinische Bio-Weine und eine perfekte Lage.

Jenseits von Pool und Garten liegt schon der Strand und eine Uferpromenade, die in zwei Minuten zu Tonis Booten führt. Und von dort aus heißt es dann künftig für mich:

 

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