Neues aus der Anstalt: Rückwurfverbot ist schlecht für die Umwelt

Es ist Realsatire vom Feinsten, die die Macher der ZDF-„Anstalt“ nicht besser hätten ersinnen können: Die EU will ja bekanntlich den unerwünschten Beifang in der industriellen Fischerei weiter reduzieren, die allein in der Nordsee jedes Jahr etwa eine Millionen Tonnen Fisch tot ins Meer zurückkippt, weil sie zu klein sind, keinen Marktwert haben, oder wegen Quotenvorgaben nicht gefangen werden dürfen.
Eine Studie der mir bislang unbekannten aber sicherlich renommierten schottischen Universität von Strathclyde, warnt nun davor, dass das Rückwurfverbot zugunsten der Umwelt die nämliche schädigt: Das Papier kommt zu dem Ergebnis, dass all die fetten, verfressenen Möwen, die seit Generationen den Fischkuttern folgen, um sich an den über Bord gekippten Kadavern gütlich tun, dann plötzlich hungern müssten und ihre Zahlen zurückgingen.
Wer diesen seichten Sud in Strathclyde bestellt hat, weiß ich nicht. Der Vorsitzende des schottischen Fischereiverbands (SFF), Bertie Armstrong, merkte aber sogleich auf: Es bestehe seit einigen Jahren „ein höchst interessanter Zusammenhang zwischen dem zurückgehenden Bruterfolg unser kostbaren Seevögel“ und den „erstaunlichen Fortschritten“ der modernen Fischereitechnik, die ja den unerwünschten Beifang schon erheblich reduziert habe.
Fischen für Vögel also? – Nein, Bertie vergießt unnütz Krokodilstränen um die „kostbaren“ Seevögel. Die britische Royal Society for the Protection of Birds, gibt Entwarnung: Betroffene Vogelarten seien sehr widerstandsfähig und würden sich im lauf der Zeit auf andere Nahrungsquellen umstellen.

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