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Chinesischer Frachter mit über 6600 Haien an Bord vor Galapagos gestoppt

erstellt am: 28.08.2017 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): News, Umwelt

Ein chinesischer Frachter mit 6623 Haien an Bord ist Mitte August vor den Galpagos-Inseln gestoppt und an die Kette gelegt worden. Die Behörden der zu Ekuador gehörenden Inselgruppe im Westpazifik hatten an Bord des Schiffes unter anderem die vom Aussterben bedrohten Bogenstirn-Hammerhaie gefunden. Die 20-köpfige Crew der „Fu Yuan Yu Leng 999“kam deshalb in Untersuchungshaft. Ob die Haie in dem Schutzgebiet des Archipels gefangen wurden, ist unklar. Nach nationalem Recht wird aber nicht nur das Fischen, sondern auch der Transport oder die Verarbeitung bedrohter Fischarten mit bis zu vier Jahren Haft bestraft. Das 98 m lange Schiff ist eindeutig ein Frachter mit Gefrierladeräumen. Fischereigerät wie Langleinen und Haken fanden sich nicht an Bord. Die Behörden gegen deshalb davon aus, dass der Frachter sozusagen als Mutterschiff den Fang von Langleinern-Booten aufgenommen hat, die in dem Seegebiet um die Inseln operieren. Ekuadors Umweltminister Tarsicio Granizo erklärte, geht davon aus, dass ein Teil der Haie in dem Weltnaturerbegebiet gefangen wurden. Dafür spreche, dass unter den Fischen Babyhaie waren. Außerhalb der Schutzzonen dürfen Longliner Haie allerdings legal als Beifang entnehmen. Weil Haie zwischen den Schutzzonen von Costa Ricas Cocos Island zu den rund 1000 km vor der Festlandküste gelegen Galapagos Inseln wandern, fischen Langleiner in dem Korridor dazwischen und haben die Bestände der Hammer- und Seidenhaie an den Rand des Aussterbens gebracht. Die Gefrierräume des Frachters waren mit rund 300 Tonen Fisch an Bord (die Hälfte davon Hai) bei weitem noch nicht voll. Die Behörden erhoffen sich nun Aussagen von der Crew zur Herkunft der Fische und wollen auch anhand des Logbuchs illegale Frangpraktiken aufklären. Bestraft werden nun der Kapitän und seine Offiziere vor allem für ihre Dummheit. Sie hatten auf ihrer Fahrt durch den Archipel das sogenannte automatische Identifikationssystem (AIS) eingeschaltet gelassen und damit den Behörden ermöglicht, dessen GPS-Signale aufzuzeichnen. Als der Frachter dann das Schutzgebiet durchfuhr, schlug die Marine zu. Raubfischer schalten das AIS auf ihren illegalen Beutefahrten normalerweise aus, um einer Ortung zu entgehen. Die Bewohner der Galapagos Insel San Cristobal haben aus Protest gegen die Raubfischer Medienberichten zufolge eine dreitägige Trauer angesetzt. Hier das Video der Marinepark-Behörden zur Fahrt des Frachters.