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Once in a Lifetime

erstellt am: 01.04.2015 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Mauritius, Reiseziele

Einmal im Leben sollte jeder ernsthafte Angler die Soudan Banks vor Mauritius besucht haben. Ich habe das Privileg gerade zum wiederholten Male genossen. Als alter Mauritius-Fahrer war unsere Vorplanung natürlich bis ins Detail ausgearbeitet Von Reinhold Schwarzwälder
 
Einmal im Leben sollte jeder ernsthafte Angler die Soudan Banks vor Mauritius besucht haben. Ich habe das Privileg gerade zum wiederholten Male genossen. 
Als alter Mauritius-Fahrer war unsere Vorplanung natürlich bis ins Detail ausgearbeitet: Erst im März wollten wir fliegen, um den Zyklonen aus dem Weg zu gehen, dann die erste Soudan-Safari bei Halbmond starten und die zweite Fahrt auf die Banks danach bei Neumond. Soviel zur Theorie und Vorplanung.
 

 
In der Woche vor dem Abflug wurde leider klar, dass es in dieser Saison auf Mauritius nicht bei 4 Zyklonen bleiben würde: Schon 3 Tage nach unserer Ankunft sollte der 5. Zyklon die Insel passieren. Einfach unglaublich, welche Kapriolen das Wetter dort dieses Jahr schlägt.
 
Normalerweise gibt es keinen oder mal einen Zyklon. Aber die letzten Jahre wurde die Zyklon-Saison immer schlimmer. Es kam dann wie befürchtet: Über eine Woche war kein Hinausfahren aufs Meer möglich, an eine Safari zu den Soudan Banks war gar nicht zu denken.
 

 
Mit viel Gedränge und Überredungskunst erklärte sich der Bootseigner dann doch bereit, sonntags bei einem 5er Wind und 3-Meter-Wellen zur Safari abzulegen. Die allerbeste Idee von uns war das aber nicht. Der Sonntag und der Montag waren noch sehr rau und schlecht zu fischen. Selbst auf den Soudan Banks 120 Meilen von der Insel entfernt, hatte der Zyklon mieses Fischen hinterlassen.
 
Zu unserem Glück flaute dann am Dienstag der Wind ab und Wellen und Dünung beruhigten sich. Endlich war wieder vernünftiges Jiggen beim Driften möglich. Dieser Tag verlangte uns dann beim Drillen echt alles ab! Bestimmt 20 Doggies, ein Dutzend GT bis 30 kg, sehr große Bluefin Trevally, ein bunter Reigen von Groupern und Snappern, Black Jacks, Wahoo, Mahi Mahi und viele Yellowfin Tuna forderten uns nahezu pausenlos heraus. Mit nur 2 Anglern an Bord waren wir schon fast überlastet, aber das alles war Fun, Fun, Fun und nochmals Fun!
 

 
Der Mittwoch startete (zum Glück) etwas verhaltener. Aber dann schlug der Traum-Doggie auf meinen Jig ein und brachte noch 3 weitere Artgenossen mit, die wir auch noch an Bord einladen konnten. Damit war das Eis gebrochen und die Jigs zauberten wieder eine bunte Palette von Meeresbewohnern ans Licht. Wir hatten zwar auch manchmal endlos viele Mahi Mahi hinter dem Boot und das Wasser sah richtig grün aus vor lauter Fischen. Aber für Popper waren sie erstaunlicherweise nicht zu interessieren.
 

 
Ebenso erstaunlich waren die vielen Segelfische, die jeden Tag sehr ausdauernd unsere Marlin-Lures attackierten. Einige davon blieben sogar an den großen Schleppködern hängen. Das hatte ich ja auch noch nicht erlebt.
 

 
Das fantastische Fischen dieser 2 Tage hatte aber leider einen großen Nachteil. In der Zeit hatten wir die 3 Tonnen Eislast im Fischbunker kontinuierlich gegen hochwertigen Speisefisch ausgetauscht. Wir mussten deshalb wegen Eismangels die Fischerei einen halben Tag früher als geplant abbrechen. Der Rückweg von knapp 200 Seemeilen dauerte ja auch nochmals fast 15 Stunden gegen Wind und Strömung.
 
Trotzdem waren wir mit der Ausbeute und auch der Größe der Fische sehr zufrieden. Was da mit Jigs zu fangen ist, ist schier unglaublich und die Drills sind surreal.
 

 
Als bekennender Xzoga-Fan, der die ganze Range im Mittelmeer auf Bluefin fischt und damit absolut zufrieden ist, war es natürlich keine Frage welche Ruten mit mir auf die Soudan Banks durften.
 
Als Spaßrütchen hatte ich die Xzoga Black Buster PE 4 -6 dabei. Damit fingen wir tatsächlich die größten Fische der ganzen Tour. Die Black Buster hatte jederzeit noch reichlich Reserven und war nicht ein einziges Mal an ihrer Grenze angelangt.
 

 
Auch mein neuer Personal-Best-Doggi fiel der Rute zum Opfer. Eine gefühlte Ewigkeit im Fight mit diesem Fisch, erfuhr ich hinterher, das es wohl nur ein Kampf von 20 Minuten war. Auf jeden Fall sind alle meine Xzoga Ruten weiterhin die absoluten Preis-Leistungssieger in allen Rutenvergleichen und vor allen Dingen keine Besenstiele. Jeder soll dienRute fischen die ihm am meisten liegt. Meine Empfehlung ist trotzdem Xzoga forever.
 

 
Nach meiner Einschätzung gibt es wohl kein Jigging Revier auf der Welt, das mit den abgeschiedenen und sehr selten befischten Soudan Banks sowohl bei der Artenvielfalt, als auch mit Blick auf Trophy-Fische mithalten kann. Das Potenzial der Banks ist wohl erst angekratzt und es gibt dort noch viel zu entdecken und zu lernen.
 

 
Für mich ist das heute schon der Garten Eden, wo wird denn sonst nur an einer Handvoll Tage im Jahr in einem so riesigen Gebiet gefischt? 
 

 
Wir haben 1680 kg Fisch entnommen und gefühlt die doppelte Menge releast. Ein Barrakuda mit 1,81 m wäre gemeldet womöglich Längenweltrekord. Zudem hatten wir um die 40 Dogtooth Thune  mit einem Durchschnittsgewicht von 20-25 kg und 7 oder 8 Stück in der 35-kg-Klasse. Grouper und Jobfish waren nicht so häufig, vielleicht wegen der starken Strömung und Drift? Dafür stiegen beim Jiggen Yellowfins im Mittelwasser ein.
 
Schön, dass es auch heute immer noch neue Gebiete und Reviere zu entdecken gibt.
Also es gibt noch viel zu fangen, packen wir es an! 


 
Ach ja, danach haben wir auch noch gechillt und gelebt.
 

 

Beste Grüße
Reinhold