Kategorien

Produkte

Kroatien im Oktober – Viel Arbeit am Buch

erstellt am: 15.10.2015 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Norwegen, Reiseziele

Viel Regen, Bura leicht, Bura mittel und Bura schwer machten die meisten meiner Pläne zunichte. Doch es gab auch einige schöne Momente…
Von Jürgen Oeder
Zugegeben, dass ich hier zwei Wochen lang keine Neuigkeiten verbreitet habe, ist ungewöhnlich. Untätig war ich aber nicht: Die Arbeit an meinem „Mittelmeer“-Buch geht in so großen Schritten voran, dass es hoffentlich an Weihnachten schon auf dem einen oder andern Gabentisch liegen kann. In dieser Mission war ich nun auch in Kroatien mit einer sehr langen Wunschfoto-Agenda, die angesichts der herrschenden Witterung aber auf ein überschaubares Maß zusammenschnurrte.   
Der mir zum Freund gewordene Skipper Patrick Baier hatte mich am Tag vor dem Abflug mit einem Foto vorgewarnt, das eher an „Urban Fishing“ mitten in Zadar als an eine kristallblaue Adria denken ließ.

Und so kam es dann auch. Viel Regen, Bura leicht, Bura mittel und Bura schwer machten einige  Pläne zunichte. Schwer machte ich es dabei auch Patrick mit meinen speziellsten Spezialwünschen, die zu erfüllen, ihm trotz schwerer Bronchitis ein sportlicher Ehrgeiz war. Danke dafür!
Und schwer machte ich es Uwe Kauntz vom Big Game Board. Ihm half ich an Bord von Patricks MAXI, einen Thun nicht zu fangen. Uwe hatte ihn an der 80er im Stuhl schon an die Bordwand gedrillt und Patrick nach dem Vorfach gegriffen, als der Fisch unter das Boot zirkelte, ich gab deshalb am Steuerstand kurz Gas, um ihn von der Schraube wegzuhalten, doch im falschen Moment. Das Vorfach kam an den Trim-Tab und der Thun war frei. (Mea maxima culpa!) Ebenso wie zwei weitere Fische (ein Schnurkreuzer und eine vermutlich gebrochene Quetschhülse), die Uwe an diesem Morgen schuldlos nicht fangen sollte. Eigentlich hatte er noch eine zusätzliche Ausfahrt gebucht, weil sein Freund Peter Lippert zuvor einen Bluefin am Jig gefangen hatte, einfach so, beim ersten Ablassen und Uwe Schneider geblieben war.

Und meine Bilanz? – Erstes Ziel war es, für die Rubrik der „bunten und gestreiften“ Fische noch einige Exemplare mit Naturköder zu fangen. Das ist mir bei einem schönen Angeltag mit Mate Branimir auf dessen Boot gelungen.

Klar, dass diese Fänge später einer Verkostung zugeführt wurden. Ich kann nur sagen: Grillen lohnt sich! Gefangen haben wird die Fische mit Teilen des Riesenwurms Eunice. Der aggressive Räuber wird über 2 m lang, wird von Tauchern in fallen gefangen und kostet richtig Geld, wenn man ihn bekommt. Doch jeder Zentimeter lohnt sich; die Fische sind wild auf ihn.

Was mich am meisten freute, war der Erfolg, den Patrick dann noch mit dem Slow Jigging hatte. Von der neuen Technik bin ich seit meinen ersten Versuchen in Norwegen überzeugt. Dass Patricks Fänge an einer schweren Speed(!) Jigging Rute im Frühsommer kein Zufall waren, konnte er jetzt bei einem kurzen Intermezzo an seinem Thunfischplatz beweisen. Dort fing er an einem Slow Jig seinen bisher größten Drachenkopf.
 
Patrick hatte dazu intuitiv das Beste zweier Welten kombiniert und ein eigentlich für Inchikus gedachtes „Beifänger“-Rig an einen Slow-Jig montiert. Mit solch einer Kombination fischen übrigens immer mehr Speed-Jigger rund um den Globus und ziehen ein Plastik-Tintenfisch über ihren Assist-Hook  

 Die speziellen Ruten für das Slow Jigging sind nun übrigens auch bei und erhältlich. Dieter Neumann von www.tackle24.de hat mit der TAKOTA von „Expert Graphite“ eine vergleichsweise preisgünstige Long Fall Rute im Programm, die Jigs mit 120-200 Gramm bewegt und für Schnüre der Klasse PE3 ausgelegt ist.

Die parabolische Rute kombinierte Patrick mit der TALOS Multi-Rolle von OMOTO, (ebenfalls von tackle24) und ist von der Kombi überzeugt. Long Fall Jigging, also im Prinzip langsames Pilken, funktioniert damit  sehr gut.

Dem Slow Jiggen werde ich in meinem Buch „Erfolgreich Angeln im Mittelmeer“ ebenfalls 2-3 Seiten widmen. Bislang habe ich ein Gesamtumfang von 164 Seiten eingeplant – vielleicht aber auch mehr.  Drei Schwerpunkte hat das Buch (im praktischen DIN A5 Format): Zunächst die Reiseziele Kroatien, Ebro-Delta und Mallorca  mit vielen Tipps zu guten Stellen. Im Mittelteil werden Fangtechniken vom Driften auf Thun bis hin zum Trolling mit lebenden Hornhechten und Kalmaren auf Dentex, Palometa und Amberjack erklärt. Das letzte Drittel trägt die Überschrift „Wie heißt mein Fisch“ und ist der Arten-Erkennung gewidmet. Die gedruckte Version wird 15,99 Euro kosten und ein e-Buch App für Android und iPads im Frühjahr folgen.