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Die Nacht aller Nächte – No coffee yet!!!

erstellt am: 28.11.2020 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): Mallorca, News, Spanien

Ich weiß nicht, wie ich über diese Nacht im November berichten soll, mit Superlativen wie „unglaublich“ und „noch nie erlebt“? Oder mit dem Ausruf von Skipper Vince „no coffee yet“, der zum Running Gag dieser Nacht wurde? Den Kaffee wollte uns Mate Xavi mit der George Clooney-Maschine an Bord so gegen 20.00 Uhr kochen – nachdem wir einen Doppelstrike hatten, aber keiner der beiden Schwertfische hängen geblieben war. Während Xavi und ich noch das Erlebte rekapitulierten, hatte Vince schon wieder einen Köder ausgelegt und mit dem lauten Ruf „no coffee yet“ auf die zuckende Rutenspitze gezeigt. So ging das dann immer weiter: Mit zittrigen Händen neue Köder vernähen, nachdem Schwertfische unser Angebot in Fetzen gehauen hatten, auslegen – und wieder ein Rutenzittern und Alarm der Rolle. Aber wir lernten mit den insgesamt 15 Strikes immer mehr dazu und hatten beim Untergang des Halbmondes um ein Uhr nachts 5 Schwertfische gefangen, für die Billfish Foundation getaggt und releast. Der schwerste Fisch wog in etwa 45 kg und die weitere zwischen 30 und 15 kg.

So etwas hatte ich in meinen vielen Jahren Big Game wirklich noch nicht erlebt. Im Schein der beiden Lampen auf der Brücke sahen wir im Wasser ums Boot, wie Schwertfische den eingeholten Köderfetzen bis an die Bordwand folgten, wie kleine, allenfalls 40 cm lange Kerlchen, auf die Köderfische an Chavis leichter Kalmar-Rute eindroschen und wie Tintenfische ums Boot zischten. Nach dem zweiten gefangenen Schwertfisch war unsere Anspannung dann einer fröhlichen Euphorie gewichen.

Wir hatten nun den Bogen raus, und wussten nach all den Versuchen mit Makrelen mit und ohne Wirbelsäule, Belly Strip, Tintenfisch mit angenähtem Kopf und einem oder zwei Haken, blitzernden Wolfsbarschen, zähen Streifen aus einem Pota-Mantel oder schlanken Dragonfish, welcher Köder der Beste ist (an einem fingen wir drei Schwertfische) und vor allem, wie wir ihn zu präsentieren haben.

Erst am Tag danach, haben Vince und ich realisiert, dass wir nach fast zwei Jahren des Experimentierens das Tor weit aufgestoßen haben und nun noch etliche spannende Abenteuer auf uns warten. Im Frühjahr etwa, wenn große Schwertfische von Gibraltar kommend in den Kanal zwischen Mallorca und Ibiza ziehen und dort auf unsere perfektionierten Köder treffen und unsere neuen, speziell für sie gebauten Ruten testen werden. Das Kapitel Schwertfisch ist damit aber noch nicht abgeschlossen, nun geht es ans Deep Dropping am Tag! – Ach, das Anglerleben kann so schön sein!

Kontakt:

Vince Riera +34 675 447 305

www.fishing-mallorca.net