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Die IGFA muss vor Gericht

erstellt am: 03.08.2013 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): News

Doch nun hat es die Organisation in Fort Lauerdale anscheinend zu weit getrieben und wurde von Angler Rodney Ply auf eine Millionen US-Dollar verklagt. Wäre der 68 lb schwere Striped Bass, den Ply im Februar 2012 fing, von der IGFA anerkannt worden, hätte der 41-Jährige Kriegsveteran und Geschäftsmann das Preisgeld abgeräumt Die IGFA – Gralshüterin für die Anerkennung von Weltrekordfängen – hat sich schon so manche wundersame und praxisferne Vorschrift zu erlaubtem und verbotenem Angelgerät einfallen lassen. Doch nun hat es die Organisation in Fort Lauerdale anscheinend zu weit getrieben und wurde von Angler Rodney Ply auf eine Millionen US-Dollar verklagt. Der Grund: Wäre der 68 lb schwere Striped Bass, den Ply im Februar 2012 fing, von der IGFA anerkannt worden, hätte der 41-Jährige Kriegsveteran und Geschäftsmann das Preisgeld abgeräumt, den die Hakenfirma Mustad im Wettbewerb „Hook a Million“ damals ausgesetzt hatte: Eine Million Dollar für den ersten Weltrekordfisch, der an einem Mustad-Haken gefangen wurde. – So aber bekam Guy Yocom das Preisgeld für seinen Ende 2012 gefangenen Rekordfisch, einen 427 lb schweren Gelbflossenthun (siehe Meldung in „Rekorde“) Ursache des Streits: Rodney Ply fing seinen Striper an einem selbstgebauten Spinnerbait, einem sogenannten Alabama-Rig, wie es in den USA auch Tournament-Angler in unzähligen Varianten zum Fischen auf Striped Bass verwenden. An solch einem Rig führen aus einem Bleikopf mehrere Drähte, an dessen Ende dann Kunstköder hängen. IGFAS Regelwerk hat diese Köder zum Spinnfischen noch nicht erfasst. Plys Weltrekordfang wäre damit auch nicht „illegal“. Doch die IGFA definierte das Alabama-Rig zu einer mit Haken versehenen Spreader Bar um, wie sie Big Game Angler zumeist beim Schleppfischen auf große Thun einsetzen: An den über einen Meter breiten Bügeln solcher Spreader Bars hängen zahlreiche Kunstköder, die etwa einen kleinen Schwarm flüchtender Fische imitieren sollen. Wird einer dieser Köder mit einem Haken versehen, ist dies nicht IGFA-konform. Spreader Bars dürfen aber als hakenlose Teaser eingesetzt werden. Im Internet findet sich seit vergangenem Jahr zwar eine Petition, in der die IGFA von zahlreichen Anglern aufgefordert wird, Plys Rekord anzuerkennen. Doch die IGFA blieb stur. Ply zog deshalb vor Gericht und hat gute Chancen auf Erfolg. Ob Guy Yocom dann sein Preisgeld zurückzahlen muss, oder die IGFA eine Million Dollar an Ply, oder ob sich gar Mustad generös zeigt und eine weitere Million locker macht, und ob und wie die mächtige US Tackle Industrie der IGFA nun Druck macht, dem Umsatz wegen Alabama-Rigs doch zu akzeptieren statt zu ächten: Das sind jetzt die spannenden Fragen. Ply ist jedenfalls zu wünschen, dass sein Traum von einem Fisch als Weltrekord anerkannt wird, und er stolz auf dessen Präparat blicken kann.