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Einer von uns: Jürgen Springer gründet Stiftung pro Fisch und Angler

erstellt am: 30.07.2017 | von: Jürgen Oeder | Kategorie(n): News, Umwelt

Jürgen Springer ist ein Angler wie viele von uns: Im Urlaub fängt er gerne Marlin, Tuna und Co.  und zu Hause Waller, Hecht oder Zander in der in Donau und in den Seen um sein heimatliches Ulm. Was ihn aber von allen anderen Anglern in Deutschland unterscheidet, ist die positive Folge eines negativen Schlüsselerlebnisses. Jürgen war bis vor einigen Jahren Vorstand eines Anglervereins und musste hilflos erleben, wie ein in der Wolle gefärbter Vogelfreund in der Stadtverwaltung  solange nach oben buckelte, bis dem Verein ein halber See weg genommen wurde, den sie zuvor  jahrzehntelang problemlos befischt hatten. Argument des  Naturschützers: Die Angler würden Vögel beim Brüten in der Schilfzone aufschrecken, sie seien „Störenfriede“. Was Jürgen im vergeblichen Kampf das Wasser damals zusätzlich verstörte, war die Erfahrung, dass es keinen organisierten Mitstreiter gab, der dem Verein hilfreich zur Seite stand. „Es gibt jede Menge Organisationen, die sich um Vögel, Lurche und Insekten kümmern, bundesweit aber keinen einzigen, der den Schutz von Gewässern, Fischen und der Fischerei zum  Ziel hat“, stellte Jürgen fest. Die logische Konsequenz  für den mittelständische Unternehmer: Er gründete die Stiftung „Fischerei, Umwelt- und  Naturschutz Deutschland (FUND) und stattete sie mit einem sechsstelligen Betrag aus seinem Privatvermögen aus. Die Stiftung FUND fördert ihrer Homepage (unbedingt anschauen: fundstift.de) zufolge „den Erhalt und Ausbau intakter Gewässersysteme. Sie setzt sich ein für den Schutz der am und im Wasser lebenden Tier- und Pflanzenarten, vor allem der Fische. Überdies vertritt sie die Interessen der nichtkommerziellen Fischerei.“ – Angelvereine mit solchen Problemen finden nun beider Stiftung ein offenes Ohr. Das Tempo, mit dem der 54-Jährige das erste Projekt zum Laufen gebracht hat, ist atemberaubend: Die Stiftung unterstützt nun mit 100.000 Euro ein Forschungsprojekt, das den Streit um Gewässer zwischen Vogelschützern und Anglern und anderen Erholungssuchenden mit wissenschaftlichen Argumenten befrieden könnte. Das Forschungsvorhaben unter der Leitung des Fischereiwissenschaftlers Professor Doktor Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Humboldt-Universität in Berlin wird bis 2019 an etwa 30 Baggerseen eine Inventur der Artenvielfalt und der Gewässernutzung durchführen. Anschließend wird vergleichend analysiert, welche Faktoren die biologische Vielfalt steigern oder hemmen. Dabei soll auch herausgefunden werden, inwieweit verschiedene Naturfreizeitaktivitäten (Ansitz-Angler, Spinnfischer, Spaziergänger mit und ohne Hund, Bootsfahrer usw.) Auswirkungen auf das Verhalten der brütender Vögel und ihren Bruterfolg haben. Ein weiteres FUND-Projekt in Planungsphase könnte sich zum Schrecken für die Betreiber von hunderten alter Kleinwasserkraftanlagen erweisen, die roten anstatt grünen Strom produzieren. Ein wenige Monate altes und in der Öffentlichkeit kaum beachtetes Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gibt betroffenen Anglern, Vereinen aber auch Verbänden nun offenbar die Möglichkeit, träge und industriefreundliche Verwaltungen zum Handeln zu zwingen und von den Kraftwerksbetreibern trotz all der alten Wasserrechte die Einhaltung modernster Umweltauflagen einzufordern. – Jürgen lässt das Urteil und die geltende Rechtslage derzeit von einem renommierten Umweltrechtler prüfen und eine Handlungsanleitung für Betroffene erstellen. Der Inhaber einer Softwarefirma für SAP-Applikation denkt auch im Privaten lösungsorientiert. „Nach all dem vielen Schutz für Tiere und Umwelt über dem Wasserspiegel brauchen wir endlich eine effektive Lobby für unsere Gewässer, die Fische und die Angler“ sagt er. Mit der Stiftung FUND hat er dafür die Basis geschaffen. Dass daraus ein schlagkräftiges Instrument wird, liegt an uns selbst. Ich habe mittlerweile nach unzähligen Fängen in über 50 Anglerjahren immer häufiger das Gefühl, ich müsse Mutter Natur wieder etwas zurückgeben. Jürgen hat mir dazu nun einen Weg geschaffen. Es mag nach Ablasshandel klingen, ist es aber nicht: Meine Spenden sind für Wasser, Fisch und künftige Anglergenerationen gut angelegt. Jürgen sei Dank. – Er ist einer von uns.